Hochkarätige Literatur an außergewöhnlichen Orten

Literaturtage Steyr von 17. bis 19. Mai — Eröffnung mit Tonio Schachinger und Toxische Pommes

Die oberösterreichische Autorin Karin Peschka liest am 18. Mai um 16 Uhr im Café Rahofer in Steyr aus ihrem aktuellen Roman „Dschomba“.
Die oberösterreichische Autorin Karin Peschka liest am 18. Mai um 16 Uhr im Café Rahofer in Steyr aus ihrem aktuellen Roman „Dschomba“. © Pobasching

Auch heuer steht Steyr wieder für drei Tage ganz im Zeichen hochkarätiger Literatur. Von 17. bis 19. Mai finden bei freiem Eintritt die Literaturtage Steyr statt, erneut organisiert von Karin Fleischanderl, die die Veranstaltungsreihe 2017 ins Leben gerufen hat.

Auch heuer gilt die Idee, hochkarätige Autorinnen und Autoren an ungewöhnliche Orte für Lesungen zu holen. „Nirgendwo sonst kommen Literatur und Musik so gut zur Geltung wie vor der Kulisse der Steyrer Altstadt“, freut sich Intendantin Karin Fleischanderl: „Nirgendwo sonst lässt sich Altes und Neues so gut verbinden wie in Arkadenhöfen und auf neu entdeckten Plätzen. Das große Publikumsinteresse ist die schönste Bestätigung für dieses Konzept.“

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Eröffnet wird das Festival der Gegenwartsliteratur von Tonio Schachinger und Toxische Pommes, die ihren aktuellen Debütroman „Ein schönes Ausländerkind“ im Gepäck hat.

Tonio Schachinger ist mit seinem Coming-of-Age-Roman „Echtzeitalter“ — ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2023 — am 17. Mai um 19 Uhr zur Eröffnung im historischen Hof des Rathauses Steyr zu Gast. Die durch ihre satirischen Kurzvideos bekannte Künstlerin Toxische Pommes stellt ihren Erstling um 21 Uhr im Museum Arbeitswelt vor.

Mit dem Steyrer Musiker Bertl Mütter gab es schon einmal neue Orte im Rahmen der Literaturtage zu entdecken. Anlässlich des Anton Bruckner Jubiläumsjahres wird heuer der wenig bekannte Garten des Stadtpfarrhofs zur Bühne einer Reverenz: Zu Gast in Steyr hatte Bruckner hier seine letzten großen Werke geschaffen. Unter dem Titel „Brucknerbriefing“ bietet Bertl Mütter am 18. Mai (10.30 Uhr) vor imposanter Kulisse eine wuchtige Collage aus Bruckner-Briefen dar und kommentiert diese mit seiner Posaune.

Moderiert von Literaturkritiker Sebastian Fasthuber wird Samstagnachmittag wieder im Arkadeninnenhof des Café Rahofer gelesen. Den Beginn macht die in der Tschechoslowakei geborene und in Oberösterreich aufgewachsene Autorin Susanne Gregor, die mit ihrem Roman „Wir werden fliegen“ unserer Gesellschaft einen Spiegel vorhält, indem sie vom Verlust von Heimat und Menschen, die nie richtig angekommen sind, berichtet: Samstag, 18. Mai, 15 Uhr, Café Rahofer.

Die Gasthaus- und Geistergeschichte ihres aktuellen Romans „Dschomba“ siedelt Karin Peschka in der österreichischen Provinz an und entlockt dieser ihre dunklen, lange beharrlich verschwiegenen Geheimnisse. Sie liest um 16 Uhr im Café Rahofer.

Um 17 Uhr folgt Rhea Krčmářová mit ihrem Roman „Monstrosa“: Eine Opernsängerin nimmt darin im Kampf mit fragwürdigen Idealmaßen und ihren eigenen Dämonen monströse Züge an.

Samstagabend (19 Uhr) sind die Literaturtage Steyr wieder im Museum Arbeitswelt zu Gast: Aus der Mitte der Gesellschaft, genauer gesagt aus den Perspektiven der Zuschauerinnen und Zuschauer des NSU-Prozesses, erzählt Kathrin Röggla in ihrem neuen Roman „Laufendes Verfahren“ ein zeitgeschichtliches Sittenbild.

Bohatsch & Skrepek werfen bei der literarisch-musikalischen Matinée am Sonntagvormittag (19. Mai, 11 Uhr, Museum Arbeitswelt) liebevolle Blicke auf ihre Mitmenschen — mit bittersüßer Melancholie und feinem Humor.

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