Hohe Chorkunst im Dom: Tenebrae Choir singt Brucknerwerke

Der Linzer Dom © olindana / stock.adobe.com

Mit zwei Chorkonzerten im Alten Dom führte der „Tenebrae Choir & mit Nigel Short, ein interessantes und vielfach unbekanntes, vokales Sakralwerk von Anton Bruckner auf.

Zum staunenden Ereignis dieser beiden Abende wurde die phänomenale Kunst des a- capella-Singens unter der Führung und Leitung des ehemaligen King-Singers Nigel Short auf beeindruckende Weise dargestellt.

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Die als weltweit bekannte „Tenebrae“ – eine Chor-Gruppe aus London mit rund 20 Sängern, gestaltete an zwei Abenden im voll besetzten Alten Dom, die außergewöhnlich hohe Kunst des Chorsingens und überraschte im Programm mit vielen unbekannten Werken von Anton Bruckner.

Dabei erstaunten nicht nur die vielen aneinander gereihten, unbekannten, kleineren Werke unseres Florianer Meisters, sondern es erfreute auch die gepflegte Innigkeit des Vortrages der Engländer, die mit diesen liturgischen Texten auch Bruckners Werk – Einstellung zum kirchlichem Dienst erkennen konnten.

Aber Bruckner war sich auch nicht zu schade, wenn er schon über 50 Jahre alt, bereits Sinfoniker in Wien, gelegentlich eher „niedrigen Dingen“ seine Aufmerksamkeit schenkte, manchmal auch um Stiftsaufträge zu erfüllen.

Schon als 11-Jähriger nahm er bei Joh. Baptist Weiß, Cousin u. Firmpate – Orgelunterricht, wo sein erstes „Pange linqua“ nach Thomas von Aquin Texten entstand und als erster Gesang den Chorabend eröffnete.

In der weiteren Folge waren es Marianische Antiphonen. Das Schuldbekenntnis im „Asperges“ zum Messbeginn, dann aber auch Herz Jesu – und Totenlieder am Grab. Auch die für uns bekannten großen Motetten wie „Os justi“ oder „Virga Jesse floruit“ auch „Locust iste“ und das Ordinarium der „Kronsdorfer Messe“ fanden Eingang ins Programm

. Die große Abwechslung in der Programmfolge mit ständigem Wechsel in den Besetzungsformen wurde zu einem besonderen Erlebnis in der Gestaltung. Der jeweils würdige Abschluß  mit Posaunenbegleitung (ABPU), Orgelspiel und Festhymnus wurde ein wunderbarer Abend-Ausklang. Im vollen Kirchenraum gab es ein langes dankbares Stillehalten und Standing Ovationen an beiden Abenden.

Von Christine Grubauer