„Ich fühle mich mit der Welt verbunden, wenn ich singe“

Welserin Katiuska Mc Lean will bei „The Voice of Germany“ überzeugen

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Man würde es nicht vermuten, welch kräftige Soulstimme aus der 1,56 cm großen Wahl-Welserin Katiuska Mc Lean tönt. Die 43-jährige Mama dreier erwachsener Töchter stammt aus Trinidad und Tobago, wo sie eine schwierige Kindheit hatte. Mit 14 kam sie dann mit ihrer Mama nach Österreich.

Das Singen war ihre Zuflucht. Am Samstag rockt sie die Bühnen diverser Castingshows. Am Sonntag ist es wieder so weit: Ab 20.15 Uhr (SAT.1) ist sie bei „The Voice of Germany“ zu erleben. Nur wenn ihr Gesang gefällt, drehen sich die Coaches aus der Jury, die in der Jubiläumsshow (zehnte Auflage) aus Mark Forster, Nico Santos, Stefanie Kloß, Yvonne Catterfeld, Samu Haber und Rea Garvey besteht, Richtung Bühne um.

VOLKSBLATT: Gibt’s Favoriten unter den Coaches für Sie?

MC LEAN: Die sind alle super. Aber ja, Nico Santos, Samu Haber und Rea Garvey.

Was war es für ein Gefühl, als Sie informiert wurden, dass Sie in den „Blind Auditions“ dabei sind?

Du glaubst, du hast im Lotto gewonnen. Ich musste sehr viel Mut fassen, um überhaupt dort mitzumachen. Mein Partner Ferdinand hat mich angemeldet. Dann glaubst du, du hast es mit deinem Mut schon geschafft. Und dann kommt die „Blind Audition“, wo du noch viel mehr Mut brauchst. Du hast keine Verschnaufpause.

Was macht einen zu einem mutigen Menschen?

Supertolle Eltern, die einem von Kind auf sagen: „Du bist das Beste“. Das hatte ich nicht. Darum bin ich von Haus aus nicht mutig. Ich will den vielen Menschen, denen es ähnlich geht, bewusst werden lassen, dass sie nicht alleine sind. TV-Auftritte sind für mich jedes Mal eine Herausforderung.

Wie beschreiben Sie das Gefühl direkt vor einem Auftritt?

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Es ist unglaublich, einzigartig. Es gibt keine Worte dafür. Du hast natürlich Angst, dass sich keiner umdreht. Man wünscht und betet, dass man weiter kommt. Aber jeder Schritt ist besser, als Stillstand, das ist mein Motto. Auch wenn es nicht so gut läuft, wächst du innerlich. Und wenn man weiterkommt, freut man sich, dass man sich getraut hat.

Was bedeutet Singen für Sie?

Es gibt mir Hoffnung. Ich fühle mich mit der ganzen Welt verbunden, wenn ich singe. Als Kind war das meine Art, wahrgenommen zu werden, nicht alleine zu sein. Ich wollte schon damals Schauspielerin oder Sängerin werden. Und das war ungewöhnlich, wenn du ein karibisches kleines Kind bist, nur einmal in zwei Monaten fernsehen durftest. Es hat lange gedauert, bis ich mich getraut habe, diesen Wunsch zu äußern: „Ich will Sängerin sein!“ Das war wie ein Outing. Und das Feedback war sehr schlecht. Das wirst du niemals erreichen, wir sind einfach eine andere Schicht, ganz unten. Ich habe versucht, mich anzupassen, aber es ist wie ein Ruf.

Sie schreiben Lieder, singen, arbeiten aber hauptberuflich im Büro. Wo soll die Reise hingehen?

Es geht nicht so sehr um das Gewinnen, sondern um das Weiterkommen. Ich wünsche mir Stabilität, Kontakte, eine Band zu haben, für die Welt zu singen, zu touren, einfach den Traum zu erfüllen. Die Kompetenz habe ich, der Rest fehlt mir noch. Aber ich gebe immer 150 Prozent.

Mit Sängerin KATIUSKA Mc LEAN sprach Astrid Braun

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