Improkrimi in der Gruft des Stifts St. Florian

Posthof: „Jo mei, ismawurscht“, ein improvisiertes Brucknermusical von Salon Spontan

Premiere und zugleich Derniere des Musicals „Jo mei, ismawurscht“ war am Mittwoch im Posthof. Den Titel wählte das Publikum ganz spontan. Die Improgruppe Salon Spontan mit Ursula Anna Baumgartner, Jürgen Kapaun, Magda Leeb und Johannes Peham am Klavier entwickelte daraus ein fast zweistündiges Musical.

Die Gruft des Stifts St. Florian wünschten sich die Zuseher als Ort der Handlung, genau am Sarkophag des heuer so Gefeierten. Salon Spontan zieht auch ohne Orgel alle Register und improvisiert wie einst auch ihr Protagonist Anton Bruckner.

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Der Moment bestimmt die Musik und umgekehrt. Dramatik entspringt dem Augenblick. Aus der Luft gegriffen entstehen Figuren, Dialoge und Liedtexte. Großes Drama, banaler Alltag und Musik aller Genres wechseln blitzschnell. Baumgartner beherrscht Hip-Hop und Sprechgesang, Leeb reichert die verbale Dramatik mit Soul und Gospel an. Peham mischt mal als Stiftspfarrer, mal als besorgter Daddy in allen Genres mit.

Das Piano schleicht sich an die Texte heran, wirft musikalische Zuckerl in die Szenen, gibt Themen vor und schleicht sich wieder, wenn dem Pianisten danach ist. Immer absurder verwickelt sich der Krimi in der Gruft des Bruckner Toni. Im Finale erblüht noch eine süße Liebesgeschichte und schlussendlich steht über allem der titelgebende Leitsatz „Jo mei, ismawurscht“.

Ein heiterer Abend im Rahmen der von Ina Regen kuratierten Posthof Konzertserie „Next Bruckner“. Begeistertes Publikum.

Von Eva Hammer 

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