In der Tribüne Linz genießt man mehr denn je die Theaterleidenschaft

Schauspiel-Saisonstart am 3. Oktober mit „Der Vorleser“ - Wieder viele Gäste in der „Multibühne“

Am 3. Oktober ist in der Tribüne Linz Saisonauftakt mit "Der Vorleser". © Foto: Tribüne/Spoliti

„Dafür sind wir dankbar“, sagen Rudi Müllehner und Cornelia Metschitzer. Der Schauspieler und die Regisseurin sind einander nicht nur privat verbunden, sondern sie teilen seit 20 Jahren auch die Leidenschaft für das Theater. Zuerst als „Bühne04“ und seit Oktober 2013 als „Tribüne Linz – Theater am Südbahnhofmarkt“ haben sie in 80 Produktionen fast 169.000 Menschen Schauspiel in den verschiedensten Facetten geboten.

Die angesprochene Dankbarkeit gilt für die durchaus erfolgreiche Vergangenheit ebenso wie für die Gegenwart. „Wir sind heuer finanziell safe“, freut sich Müllehner, und Metschitzer ergänzt: „Die Wertschätzung macht happy“. Tatsächlich ist es den beiden Kämpfern gelungen, die Tribüne finanziell und personell so zu stabilisieren, dass sie frei heraus sagen: „Wir können es jetzt mehr genießen“. Dank Sonderförderung durch das Linzer Theaterpaket sowie die Fair-pay-Töpfe von Land und Bund konnte das heurige Budget um 100.000 auf  485.000 Euro aufgestockt werden. Die Arbeitsbedingungen – besonders auch die finanziellen –  für die 14 Mitarbeiter seien verbessert worden, denn, so betont Müllehner: „Ich möchte, dass von der Mannschaft alle gerne bei der Tür hereingehen“. Wobei er aber nicht verhehlt, dass vor dem schließlich erfolgreichen finanziellen Klinkenputzen auch ein Schließen des Hauses in der Eisenhandstraße nicht ausgeschlossen war. Aber die künstlerische Leiterin Metschitzer adressiert auch Dank an die Politik, „dass sie uns in den letzten Jahren auch bei der Infrastruktur geholfen hat. Wir haben neue, bessere Bedingungen“, etwa im Bereich der Technik, und zwar auch personell.

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Und so freuen sich Metschitzer und Müllehner auch auf den Saisonstart Anfang Oktober – mit zwei Premieren im Herbst und zwei im Frühjahr. Los geht’s am 3. Oktober mit „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, zweite Eigenpremiere ist am 12. Dezember „Kleine Eheverbrechen“ von Eric-Emmanuel Schmitt – zu sehen übrigens auch als Silvestervorstellung.  Insgesamt stehen in der Tribüne von Oktober bis Dezember 23 verschiedene Veranstaltungen in 57 Vorstellungen – noch ohne zusätzliche Schülervorstellungen – auf dem Programm der „Multibühne“, so das Selbstverständnis des Leitungsduos. Multibühne meint: Es gibt nicht nur Eigenproduktionen oder Wiederaufnahmen – im Herbst „Malala“ und „Out! – Gefangen im Netz“ –  sondern auch Gastspiele aus den Bereichen Musik, Literatur, Kleinkunst und Performance. „Die Mundpropaganda unter den Gästen beginnt zu greifen“, freut sich Rudi Müllehner über die zunehmende Beliebtheit der Tribüne als Podium für andere.

Drei Beispiele für die Multibühne: Es gibt erstmals eine „Spontantheatermeisterschaft“ sowie eine „Stahlstadt Powerpoint Karaoke“. Und: In Anspielung auf das im nunmehrigen Theater dereinst situierte Sexfilmkino bringt der Kulturverein Etty „Sex in Linz – eine Realsatire mit Herz, Humor und Tiefgang“ auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Alle terminlichen und inhaltlichen Programmdetails und Karten unter www.tribuene-linz.at, der Kartenvorverkauf beginnt am 2. September.

Von Markus Ebert