Indigene Künstler erhalten Goldene Löwen in Venedig

Goldener Löwe für den australischen Pavillion © APA/AFP/GABRIEL BOUYS

Die 60. Kunstbiennale in Venedig hat am Samstag begonnen. Bei der Eröffnung wurden mehrere Auszeichnungen vergeben, u.a. der Goldene Löwe für das Lebenswerk sowie der Goldene Löwe für den besten nationalen Beitrag. Der Goldene Löwe der Kunstbiennale in Venedig wurde dem Mataaho Collective, bestehend aus den Maori-Künstlerinnen Bridget Reweti, Erena Baker, Sarah Hudson und Terri Te Tau, verliehen. Den Preis für den besten nationalen Beitrag erhielt der Australier Archie Moore.

Den Silbernen Löwen erhielt die Nigerianerin Karimah Ashadu, wie Adriano Pedrosa, Kurator der Kunstbiennale, am Samstag mitteilte. Dem Pavillon Australiens wurde der Goldene Löwe für seinen monumentalen, mit Kreide gezeichneten Stammbaum der „First Nation“ zugesprochen. „Wir alle haben die Verantwortung, für alle Lebewesen zu sorgen, heute und in Zukunft“, sagte Kuratorin Ellie Buttrose. Österreichs Pavillon firmiert heuer unter dem Titel „Swan Lake“ (Gestaltung: Anna Jermolaewa) und ist bis zum 26. November geöffnet.

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Zum ersten Mal in der Geschichte der Kunstbiennale von Venedig erhielt eine transsexuelle und nicht-weiße Künstlerin eine „lobende Erwähnung“. Dabei handelt es sich um die argentinische Künstlerin La Chola Poblete. „Ich hoffe, dass ich weitere Türen öffnen kann, damit andere Menschen wie ich sich von Etiketten befreien können“, so Poblete.

Die zweite „lobende Erwähnung“ ging an die 87-jährige Künstlerin palästinensischer Herkunft Samia Halaby, eine Pionierin der digitalen Kunst. Die lobende Erwähnung für die nationale Beteiligung ging an die Republik Kosovo.

Die türkische Künstlerin Nil Yalter, eine Pionierin der globalen feministischen Bewegung, erhielt den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. „Ich widme diesen Löwen dem Weltfrieden, den wir brauchen“, so Yalter. „Der Goldene Löwe ehrt ihren Beitrag in der bildenden Kunst und zum Thema Einwanderung“, sagte Kurator Pedrosa.

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Der zweite Goldene Löwe für das Lebenswerk ging an Anna Maria Maiolino, die im süditalienische Kalabrien geboren wurde und nach Brasilien ausgewandert ist. „Kunst ist ein Abenteuer der Seele, und ich habe immer an sie geglaubt“, sagte Maiolino und widmete den Preis „der brasilianischen Kunst“.

In diesem Jahr befasst sich die bis November laufende Kunstbiennale unter dem Titel „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“ (Fremde überall) vornehmlich mit Migration, Exil und Erfahrungen der Fremdheit. Die Biennale in Venedig gilt als wichtigste Präsentation zeitgenössischer Kunst.

Auch der österreichische Pavillon eröffnet am heutige Samstag. Anna Jermolaewa setzt bei ihre Präsentation auf Videos, Installationen, Leuchtobjekte, Sound und performative Elemente. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei „von der persönlichen Migrationserfahrung bis hin zu Formen des gewaltlosen Widerstands gegen autoritäre Regime“. Kuratiert wurde der österreichische Beitrag von Gabriele Spindler.

labiennale.org

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