Kulturhauptstadt: 300 Sänger und Gebirge zum „Absingen“

Am Sonntag findet am Offensee die Uraufführung von "Der gesungene Horizont" von Komponist Georg Nussbaumer statt

Singtrichter für „Der gesungene Horizont" © Kulturhauptstadt 2024/Georg Nussbaumer

Schon sein Glögglwaggon hat in den ersten Tagen des Kulturhauptstadtjahres besondere klingende Spuren durch das Salzkammergut gezogen. Nun steht Teil 3 von Georg Nussbaumers „Salzkammer(sc)hall“ an. Schauplätze ist der idyllische Offensee.

Für sein vierteiliges Sound-Land-Art-Projekt arbeitet der 1965 in Linz geborene Komponist Georg Nussbaumer mit Chören, Musikkapellen, Prangerschützinnen und – schützen und Glöcklerinnen und Glöcklern aus dem Salzkammergut zusammen. Nach dem Glögglwaggon im Jänner und „Der langsame Schuss“ im Juni, einer Aktion, bei der 114 Prangerschützinnen und -schützen entlang zweier Linien nacheinander jeweils einen Schuss abgaben, folgt nun am 29. September die Uraufführung von „Der gesungene Horizont“ am Offensee unter der musikalischen Gesamtleitung von Alexander Koller.

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Georg Nussbaumer hat das beeindruckende Gebirgspanorama am Offensee als imposante Gesangslinie für 300 Mitsingende konzipiert. Schon vor Monaten hat der Künstler und Komponist mit Unterstützung des Projektpartners Chorverband Oberösterreich zum Mitmachen aufgerufen und konnte den Hard-Chor unter der Leitung von Veronika Lehner, die Linzer Singakademie unter der Leitung von Alexander Koller, den chorus lacus felix unter der Leitung von Andreas Kaltenbrunner und einen Chor weiterer Mitsingender für Salzkammer(sc)hall III gewinnen.

„Waren in der Geschichte der Musik schon Namen, Kreuze, Land- oder Sternenkarten Grundlage von Kompositionen, so fließt hier auch die Theorie des Ausseer Volksliedsammlers Hans Gielge ein, dass Melodielinien von Jodlern Bergpanoramen nachzeichnen“, erklärt Nussbaumer.

Die große Linie „Der gesungene Horizont“ erklingt in der Landschaft und liest diese zugleich als Notation. Die Horizontlinie wird zur klingenden Linie, die gemeinsam „abgesungen“ wird. Langsam folgen die Stimmen den auf- und abwärts steigenden Kämmen, überschreiten die Gipfel, springen über Kanten oder bleiben bei horizontalen
Bergkanten stabil.  Mit der Wiese im Norden des Offensees wurde ein Aufführungsort gewählt, von dem aus ein bis auf einige Bäume unverstelltes 360°-Panorama zu sehen ist.

Wer an dem Groß-Chor weiterer Mitsingender noch teilnehmen möchte, kann sich noch bis 26. September unter info@salzkammerschall.at anmelden. Auf der Webseite www.salzkammerschall.at ist auch beschrieben, wie die Teilnahme funktioniert: Man lädt sich ein Soundfile auf’s Smartphone, mit dem man dann (via Kopfhörer) stimmgeführt mitsingt.

Die Aufführung findet bei jedem Wetter statt, wetterfeste Kleidung und Schuhwerk sind notwendig. Der Eintritt ist frei, es wird einen Busshuttle von und zur Haltestelle Ebensee-Landungsplatz geben.