Landestheater & Co.: Umbau der Promenade 39 startet 2025

Die Kosten der Sanierung werden mit 53,6 Millionen Euro beziffert

So soll der neue Barbereich aussehen. © Bietergemeinschaft „Promenade

Das Linzer Landestheater, der Promenadenhof und die Redoutensäle, jener Gebäudekomplex, der die Adresse Promenade 39 umfasst, werden ab 2025 einer dringend benötigten Generalsanierung unterzogen. Das gab Landeshauptmann Thomas Stelzer am Wochenende in einer Aussendung bekannt.

„Viele Bereiche im Haus sind ans Ende ihrer Lebenszeit gekommen, die Sanierung ist dringend notwendig. Um Kunst, Kultur und Veranstaltungen auf höchstem Niveau
präsentieren zu können, ist es unerlässlich, auch entsprechendes Ambiente und
eine entsprechende Technik anbieten zu können“, so Stelzer und der Kaufmännische Direktor der Theater und Orchester GmbH, Thomas Königstorfer.

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„Die Gemäuer sind historisch wertvoll, dementsprechend sensibel
muss man bei der Sanierung vorgehen. Wenn wir fertig sind, werden die
Räumlichkeiten aber wieder den Anforderungen der Zeit entsprechen“, so Stelzer weiter. Die Bietergemeinschaft „Promenade“ – dahinter verbergen sich Eidos Architektur
ZT GmbH, Ingennus Urban Consulting SLP sowie haro Architects – Haslauer &
Rodriguez Paraja ZT – wurde nach einem Vergabeverfahren mit der Planung
Hochbau beauftragt.

Spielbetrieb soll aufrechterhalten werden

Geplant ist, dass die Sanierung, deren Kosten mit 53,6 Millionen Euro (Preisbasis 2023) beziffert werden, 2025 beginnen und Ende 2027 abgeschlossen werden soll. Der Spielbetrieb im Landestheater soll während der Umbauarbeiten aufrechterhalten werden, primär die spielfreien Zeiten werden dort für den Umbau genutzt werden. Promenadenhof und Redoutensaal sind ab Frühjahr 2025 geschlossen und werden nach der Sanierung wieder eröffnet.

Bereits 2017 wurde eine erste Etappe der Sanierung des Schauspielhauses des
Landestheaters abgeschlossen, dabei wurden der Zuschauerraum und das Foyer
saniert. Das gesamte Gebäude wurde 1803 errichtet – „deshalb ist nachvollziehbar,
dass eine Generalsanierung dringend notwendig ist“, sind sich Stelzer und Königstorfer einig. Denn der Lebenszyklus vieler Bereiche ist am Ende angelangt. Betroffen sind sowohl die Gebäudebereiche des Redoutensaals, des Promenadenhofs als auch jene des Schauspielhauses.

Sanierungsschwerpunkt Dach

Ein Sanierungsschwerpunkt ist das Dach, dazu gibt es aber auch Feuchtigkeitseintritte im Mauerwerk und im Keller. Die technische Gebäudeausstattung (Elektro, Heizung, Wasser- und Abwasserversorgung, Lüftung) entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik
und stellt zudem ein anwachsendes Sicherheitsrisiko dar.

Im November 2021 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, danach wurde ein
Auswahlverfahren durchgeführt, bei dem aus drei teilnehmenden Büros die
Bietergemeinschaft „Promenade“ aus Salzburg und Saragossa siegreich
hervorgegangen ist. Hinter dieser Bietergemeinschaft verbergen sich Eidos Architektur
ZT GmbH, Ingennus Urban Consulting SLP sowie haro Architects – Haslauer &
Rodriguez Paraja ZT.

„Identitätssstiftender Zubau“

„Der Entwurf zum Projekt Promenade 39 lotet das Potenzial des Ortes aus und
entwickelt daraus einen einmaligen baukünstlerischen Ansatz. Die für Linz prägende
Architektur des Redoutensaals und des Landestheaters wird um einen
identitätsstiftenden Zubau erweitert“, sagt Architekt Clemens Standl, Geschäftsführer
EIDOS Architektur ZT GmbH. „Der Erweiterungsbau mit den neuen Sälen wird die Essenz des historischen Gebäudes bewahren und gleichzeitig moderne und flexible Nutzungsmöglichkeiten bieten“, ergänzt Architektin Carmen Magrazó, International Business Development Manager Ingennus Urban Consulting SLP.

Anpassung an aktuelle Nutzerbedürfnisse

Die Generalsanierung des Promenadengevierts erfolgt unter der Prämisse der
Modernisierung und Anpassung an die heutigen Nutzerbedürfnisse. Die Redoutensäle
werden nach den wissenschaftlichen Grundsätzen der Denkmalpflege restauriert und
das Foyer großzügig neu gestaltet. Zudem wird das Veranstaltungszentrum in Form
eines architektonisch prägnanten Zubaus um zwei Säle erweitert. Dieser ersetzt
diverse Anbauten aus den 1970er Jahren. Der Restaurantbereich im Erdgeschoß des
Promenadenhofes wird gänzlich umgestaltet.

Neue Fassadengestaltung und eine Terrasse

Die neue Fassadengestaltung des Baukörpers, mit variierender Struktur zwischen Erdund Obergeschoß, respektiert den historischen Bestand und setzt gleichzeitig
moderne Akzente. Außerdem werden im ersten Obergeschoß neue Freibereiche
eingerichtet, darunter eine Terrasse, die sowohl vom Foyer als auch vom Spiegelsaal
zugänglich ist und für Veranstaltungen genutzt werden kann.

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