Lebendiges Amerika, wie es war

Bluesnight mit Black Patti und Die Lettners im Linzer Posthof

Blues als Droge gegen den Winterblues wurde am Freitag im Linzer Posthof verabreicht, eine Bluesnight mit Black Patti und The Lettners im kleinen Posthof-Saal ohne Bestuhlung. Sitzen auch nicht möglich, wenn Gitarrentöne die Wirbelsäule entlang bis ins Hirn und zurück ans andere Ende fahren. Nicht zur Mandoline der Black Pattis und dem Sousaphon der Lettners. Gute zwei Stunden übernehmen gut hundert Fans die Vibes eines gewesenen Amerika, zur originalgetreuen Mischung aus Blues, Bluegrass und Gospel der 1920er- bis 50er-Jahre.

Black Patti aus Bayern nehmen musikalisch Maß an ländlichen Stilen im Süden der USA. Ihr letztes Album „Satan´s Funeral“ gründet auf Gospels und Spirituals, wobei der Wortstamm sich diesfalls eher von Spirituosen ableitet. Zum Blues-Rausch-Gesang spielt an der Blechgitarre Peter Crow C., die ganz besondere Blues-Mandoline bearbeitet Ferdinand „Jelly Roll“ Kraemer filigran-kunstvolle – auch mal mitten im stampfend-klatschenden Auditorium „Molltöne bis zur Unkenntlichkeit selbst kompostiert“.

Das 2014 entstandene Duo The Lettners fetzt los mit rauer erdiger Rootsmusic der amerikanischen Fünfziger. Folk, Blues, Rock, Rock´n Roll und Country mit allen Klischees, jeder Menge persönlicher Kreativität und unbändiger Energie packen The Lettners bei den Roots, und weiter im eigenen Jetztzeit-Spirit, Jörg „Honeyboy“ Lettner an der Bluesharp und Tom „Sweethard“ Lettner an der Gitarre. Auch gesanglich lassen es die Lettners krachen, der Spaß kommt nicht zu kurz. Am Freitag verstärkten sie sich mit Andreas Luger am Schlagzeug und Dario Schwärzler am Sousafon.

Von Eva Hammer

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