Was anfangs wie Elektrosounds klingt, ein Schwirren und Klopfen, hirnzersägend hohe Töne, die sich aus dem Hintergrund anschleichen, spielt Manuela Kloibmüller auf dem Akkordeon zwischen Gothic-Horror-Soundtrack und klassisch romantischer Liedkunst von Schubert, Schumann, Mendelssohn und Wolf. „Schön Schauriges und schaurig Schönes“ heißt der musikalische Gruselabend mit Kloibmüller und Gotho Griesmeier am Donnerstag in der Blackbox des Musiktheaters.
Der wandernden Akkordeonistin folgt die edle Frau auf die Bühne. Dort tauchen die beiden für eine gute Stunde in die dunkelschwarze Welt der Romantik, die am Ende des 18. Jahrhunderts, jenseits von Vernunft und Aufklärung, das Triebhafte und Gewalttätige im Menschen in Liedern, Balladen, Gedichten und schaurigen Geschichten beschwört. Ungeheuer zu Wasser und zu Land, einzeln und in Haufen betören und zerstören. Da „farzt die Hex, es stinkt der Bock“, wusste Goethe.