Limes Infopoint im Museum Lauriacum in Enns feierlich eröffnet

LH-Stv. Haberlander: „Weltkulturerbe als große Chance mit Verantwortung“

V. l.: Bgm. Christian Deleja-Hotko, LH-Stv. Christine Haberlander, GF Christian Hemmers, Irmengard Mayer, Obmann Gottfried Kneifel © Land OÖ/Daniel Kauder

Am 29. September eröffnete LH-Stv. Christine Haberlander den Limes Infopoint im Museum Lauriacum in Enns. Damit besteht nun die Möglichkeit, sich über das UNESCO-Welterbe Donaulimes zu informieren. Der Schwerpunkt liegt auf jenem Abschnitt der römischen Grenze, der sich im Bereich der ehemaligen Provinz Noricum befindet.

Für Interessierte gibt es auch Informationen über das Kernthema hinaus. Umgesetzt wurde der Limes Infopoint vom Verein „Forum Donaulimes“, der seit 2023 mit dem Welterbemanagement betraut ist.

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Durch die Aufnahme des westlichen Abschnitts des Donaulimes in die UNESCO-Welterbeliste im Jahr 2021 wurde die Einrichtung einer eigenen Managementstruktur notwendig. Auch wenn es sich beim Donaulimes um ein transnationales Welterbe mit Bayern, Österreich und der Slowakei handelt, ist das Management grundsätzlich eine nationale Aufgabe.

Zu diesem Zweck wurde der Verein „Forum Donaulimes“ ins Leben gerufen und mit der Umsetzung eines Managementplans beauftragt. Fördergeber dafür sind der Bund und die anteiligen Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien.

Den Abschluss der Feierlichkeiten und somit die offizielle Eröffnung unternahm in Vertretung des Landeshauptmannes seine Stellvertreterin Christine Haberlander.

In ihren Eröffnungsworten erklärte die aus Enns Stammende, dass sich „Oberösterreich vehement dafür eingesetzt hat, dass der Donaulimes Teil der Welterbeliste der UNESCO wird. Dieses Weltkulturerbe stellt eine große Verantwortung und zugleich vitale Chance dar. Mit beiden ist sensibel umzugehen“.

Zudem betonte sie, dass es „für uns Auftrag ist, dieses bedeutsame kulturelle Erbe nicht nur zu sichern, sondern im Bewusstsein der Menschen zu verankern und vor allem auch künftigen Generationen zugänglich zu machen“.

Neben der regelmäßigen Kontrolle aller Fundorte des Welterbes – in Österreich sind das 22 – gilt die Aufmerksamkeit auch der Vermittlung des Donaulimes. Zu diesem Zweck wurde vom Forum Donaulimes der Limes Infopoint im Museum Lauriacum eingerichtet und parallel unter www.danube-limes.org auch eine Website über das Welterbe erstellt.

Einen Hauptanteil an der Vermittlung des Donaulimes haben in allen drei Partnerstaaten allerdings die zahlreichen Museen entlang der Donau. Ihre Aufgabe ist es, Leben, Kunst und Kultur in römischer Zeit entlang des Donaulimes sowie den außergewöhnlichen universellen Wert, der das Welterbe ausmacht, näherzubringen.

UNESCO-Welterbe kann größerem Publikum zugänglich gemacht werden

„Mit der Einrichtung des Limes Infopoints bietet sich nun endlich die Möglichkeit, das UNESCO-Welterbe Donaulimes für ein größeres Publikum sichtbarer zu machen. Und dabei geht es nicht nur um unser kulturelles Erbe, sondern auch um die verbindende Idee, die hinter dem UNESCO-Welterbe steht“, sagte Christian Hemmers, Welterbemanager, Geschäftsführer Forum Donaulimes.

Der Ennser Bürgermeister Christian Deleja-Hotko betonte in seiner Begrüßung: „Enns und das Museum Lauriacum sind die idealen Standorte, an denen die Geschichte des westlichen Abschnitts des römischen Donaulimes in Österreich weiter erforscht und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Nach der Implementierung des nationalen Managements des UNESCO-Welterbes hier in Enns, wird nun mit der Eröffnung des Limes Infopoints ein weiterer Meilenstein in der Vermittlung des UNESCO Weltkulturerbes gesetzt. Ich lade alle Ennserinnen und Ennser sowie alle Gäste herzlich ein, das neue Informationszentrum zu besuchen und in die faszinierende Geschichte des Donaulimes einzutauchen.“

Der Obmann des Museumsvereins Lauriacum, Prof. Gottfried Kneifel, ging näher auf die Bedeutung des Donaulimes ein: „Was mit einem Entschließungsantrag im Bundesrat im Juli 2006 begonnen und mit der Ernennung zum UNESCO-Welterbe fortgesetzt wurde, kann mit der Eröffnung des Infopoints jetzt volle Fahrt aufnehmen: Die Information und Vermittlung über Sinn und Zweck des Donaulimes als Welterbe und die Deutung heute. Nämlich die Wandlung des Donaulimes als ehemalige Militärgrenze im Norden des Römischen Reiches zum aktuellen völkerverbindenden Friedensdenkmal in Europa vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer.“

„UNESCO Welterbe ist nicht nur eine Auszeichnung, die die weltweite Bedeutung unseres kulturellen Erbes für die Gegenwart unterstreicht, sondern vor allem ein Bekenntnis zu dessen Erhaltung und Weitergabe an die nachkommenden Generationen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Vermittlung der Werte dieses universellen Erbes, zu der der Infopoint einen wichtigen Beitrag leistet“, betonte Ruth Pröckl vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport.