Mensch gewordene Musik

Neues Ballettformat im Musiktheater: Spurensuche mit „Labo Traces“

„Labo Traces“ — ein neues Ballettformat im Musiktheater der Compagnie TANZ LINZ sorgte für Begeisterung
„Labo Traces“ — ein neues Ballettformat im Musiktheater der Compagnie TANZ LINZ sorgte für Begeisterung © Brunnader

Sie werden zu Wasser, jeder Tropfen einzigartig, zusammen das immer gleich fließende Wasser mit Wirbeln uns Stromschnellen, dabei ruhig fließend. Erregend für den Betrachter, der sich dem hingibt. Das TANZ LINZ Ensemble des Landestheaters lud am Samstag in den Ballettsaal des Musiktheaters. Vor rund 60 Zuschauern präsentierte das Kollektiv sein neues Format „Labo Traces“, eine 30-minütige gemeinsame Spurensuche nach Herkunft und Zukunft, nach Ferne und Finden.

Die vierteilige Performance beginnt im Dunkeln. Stille, bewegungslose Körper finden, wie von unsichtbaren Energien gesteuert, zueinander, entfernen sich, fließen ineinander und wieder auseinander, rasend und ruhig zugleich. Abstrahierte Ballettproben zeigen die Entwicklung einer gemeinsamen Identität zu französischen Anweisungen als Soundgrundlage. Im dritten Teil flutet Vivaldi durch die Körper. In den Fokus geraten Ästhetik und Akrobatik, Synchrones versus Individualität.

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Das finale Zusammenspiel sucht den gemeinsamen Groove zu Elektrosounds von Hodei Iriarte Kaperotxipi. Menschen aus dem Publikum fügen sich wie von selbst in die Ästhetik der Tänzer ein, unabhängig von ihren Äußerlichkeiten selbstverständlich und gleichermaßen schön. Was für ein Glück sich in diese musikdurchfluteten Menschen zu vertiefen. Was für eine Freude dieses Ensemble in Linz zu wissen. Bravo, Bravissimo!

Von Eva Hammer

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