Musik des 20. Jahrhunderts begeisterte

Russisches Orchester mit Werken seiner Heimat im Brucknerhaus

Der serbische Geiger Nemanja Radulovic
Der serbische Geiger Nemanja Radulovic © R. Winkler

Dass die Musik des 20. Jahrhunderts das Publikum zu begeistern imstande ist, bewies das Abonnementkonzert des Brucknerhauses am Faschingsdienstag.

Das von Andrey Boreyko souverän geleitete Staatliche Akademische Russische Sinfonieorchester Evgeny Svetlanov demonstrierte höchst beeindruckend die unzähligen Nuancen der neuen russischen Musik. Gewaltige klangliche Entladungen standen zarter lyrischer Dynamik gegenüber. Exzellente Soli beeindruckten gleichermaßen wie orchestrale Homogenität.

Durch zwei Legenden („Der verzauberte See“ und „Kikimora“) von Anatoli Ljadow lernte man einen bei uns kaum bekannten russischen Komponisten kennen, den Einfallsreichtum und Instrumentationskunst auszeichnen. Das vor Jahrzehnten noch vielgespielte Violinkonzert Aram Chatschaturjans ist heute selten zu hören, obwohl es an Wirkung nichts verloren hat. Vor allem dann, wenn es so hervorragend interpretiert wird wie durch den jungen serbischen Geiger Nemanja Radulovic. Sein Vortrag ließ die armenische Folklore ebenso erkennen wie die technische Vertracktheit der Komposition.

Ein Begeisterungssturm des Publikums war die Folge. Mit einem Hauptwerk des 20. Jahrhunderts, Igor Strawinskis Feuervogel-Suite (Fassung 1945), erreichte das Konzert seinen Höhepunkt. Andrey Boreyko holte aus dem höchst disziplinierten Orchester eine Fülle von Klangfarben heraus und ließ auch Solisten brillieren. Großer Applaus für ein außergewöhnliches Konzert, zu dem es auch ein lobenswert gestaltetes Programmheft gab.

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