Kulturhauptstadt: Mystische Moosmenschen bevölkern Gmunden

Kulturhauptstadt: Kim Simonssons Werke bei Gmundner Keramik und am Rathausplatz

Schlafende Riesin
Schlafende Riesin © Georg Waid

Der finnische Künstler Kim Simonsson entführt in Gmunden in die fantastische Welt der „Moosmenschen“ – lebensgroße, kindliche Wesen aus Keramik mit samtiger Oberfläche, inszeniert in einer hyper-natürlichen Umgebung.

Im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 zeigt die Academy of Ceramics Gmunden besondere Highlights. Die OÖ Landes-Kultur GmbH und Gmundner Keramik setzen die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern fort. Mit Kim Simonsson ist ein internationaler Künstler zu Gast, der der Keramikkunst neue Impulse gibt.

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Die Natur erobert sich die Welt zurück

Die spektakuläre Installation in der Gmundner Keramik Manufaktur nimmt den ganzen Ausstellungsraum ein: 23 Moosmenschen beobachten eine vier Meter große, in ihren Lebensraum eingedrungene, schlafende Riesin. Die „Moss People“ leben in einer utopischen Zukunft, in der sich die Natur die Welt zurückerobert hat, und sind mit Fundstücken der heutigen, dann untergegangenen Zivilisation ausgestattet.

Inspiriert von der Sagenwelt seiner nordischen Heimat Finnland, aber auch von Comic und Manga, hat der im Medium Keramik arbeitende Künstler seine „Waldmenschen“ mit einer moosartigen Oberfläche aus gelber Beflockung aus Nylon-Fasern auf schwarzem Grund überzogen.

„Salzsammler“ mit Lederhose, Hut und Axt

Speziell für das Salzkammergut schuf Kim Simonsson den „Salzsammler“, der mit Lederhose, Hut, Axt und gefundenen Salzbruchsteinen Themen der Region aufnimmt. Die Figuren der Ausstellung sind jeweils einer der 23 Gemeinden zugeordnet, die sich für die Europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 zusammengeschlossen haben.

Der „Salzsammler“, umgeben von Salzbruchsteinen der Salinen Austria AG, steht etwa für Hallstatt, der „Erleuchtete Herrscher“ repräsentiert Bad Ischl, die über und über mit Pflanzen und Blumen dekorierte „Jacky“ steht für Grundlsee, ein Moos-Pirat für Ebensee, ein „Gläubiger“ (Believer) für Gosau und eine Alpinistin für Obertraun.

Vor der Silhouette des Traunstein erhebt sich am Gmundner Rathausplatz „La Communication“, ein Bub in Kommunikation mit seinem Doppelgänger. Die große Figur mit einem Xylophon am Rücken steht für einen kreativen Menschen und Künstler im Dialog mit seiner analytisch strukturierenden Seite, symbolisiert durch die kleine Figur mit dem Lego-Baustein.

Die Ausstellung in der Gmundner Keramik ist bis 7. September bei freiem Eintritt zu bewundern, „La Communication“ bewacht bis 3. November den Rathausplatz. Simonssons „Moss People“ sind ab 19. September auch im Schlossmuseum Linz zu sehen.

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