Operettenvergnügen in der Dreiflüssestadt

Wenn manchmal behauptet wird, die Operette sei tot, so hat die samstägige Premiere von Ralph Benatzkys Meisterwerk „Im weißen Rössl“ im Opernhaus Passau einen schlagenden Gegenbeweis geliefert.

Das Landestheater Niederbayern hat mit dem Schweizer Regisseur Urs Häberli einen Glücksgriff gemacht, er brachte mit erfahrener Bühnenkunst jene Rekonstruktionsfassung von 2009 auf die Bühne, welche nach dem Wiederentdecken des Orchestermaterials der Uraufführung in großer musikalischer Ausdrucksbreite frecher und jazziger klingt als manch andere Ausgaben.

Der Salzburger Dirigent Kai Röhrig ließ das Orchester frisch, kräftig und exakt musizieren und war den Sängern ein sicherer Führer durch die bunte Melodienwelt der herrlichen Ohrwürmer. Reinhild Buchmayer hatte als resche Wirtin in Daniel Preis (Zahlkellner Leopold) einen famosen Partner, der stimmlich und darstellerisch hervorragend ebenso wie Peter Tilch (Giesecke) die Herzen des Publikums schnell eroberte.

Alle Rollen waren perfekt besetzt, von Jenifer Lare (Ottilie) über Roman Pichler (Dr. Siedler), Miroslav Strizewic (Sigismund Sülzheimer), Kyung Chun Kim (Prof. Hinzelmann) bis Claudia Bauer (Klärchen) und Tony Obermayer (der Kaiser). Bühnenbild und Kostüme (Marcel Zaba) waren die passende Ausstattung für die vergnügliche Inszenierung; auch die flotte Choreografie (Suny Prasch) und der superaktive Chor (samt Schuhplattler) trugen zum Gesamterfolg bei, der beim Publikum großen Anklang fand.

Termine: 14., 15., 21. und 22. Oktober

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