Poetisches über Geschichte & Gewalt

Uraufführung von „blind gang boom, once we were golden“ im Phönix

Im Theater Phönix geht's ab 16. Februar unter die Erde.
Im Theater Phönix geht's ab 16. Februar unter die Erde. © Andreas Kurz

Einst hat Diana, Princess of Wales, medienwirksam Minen aufgespürt, mit der Figur, die Autorin Eleonore Khuen-Belasi für ihr Stück „blind gang boon, once wer were golden“ ersonnen hat, habe sie jedoch nichts zu tun, sagt die erstmals als Regisseurin agierende.

Lady Die, die „Todeslady“, wie Khuen-Belasi sagt, trifft auf ihrer „poetischen Reise in die Unterwelt“ auf einen Maulwurf und einen personifizierten Blindgänger. Während die drei sich unter der Erde intensiv miteinander auseinandersetzen, bewegt sich oben das Weizenfeld und dient als „Orakel“, als „Spiegel“ für das Unten.

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„Die Figuren arbeiten sich in dem Stück am kollektiven Verständnis von Geschichte ab“, erklärt Dramaturg Matthias Kreitner. Dass unsere Gegenwart davon durchsetzt ist, zeigen nicht zuletzt die allgegenwärtigen Funde von Granaten, Bomben, Zeichen vergangener Kriege. Und so ein Blindgänger trifft nun im Theater Phönix in Linz auf uns. Uraufführung von „blind gang boom, once we were golden“ ist am 16. Februar (19.30 Uhr) am Balkon.

Den hat Marie Sturminger (Ausstattung) dem Stück entsprechend gestaltet, einen Berg, der auch als Wunder funktioniert, als Einstieg in die Welt, die unter uns liegt, entstehen lassen. Darin bewegen sich Tamara Semzov als Lady Die, Lara Sienczak als Maulwurf und bis März Lukas Weiss als Blindgänger, danach übernimmt der ursprünglich besetzte aber erkrankte Martin Brunnemann.

Es sei eine „poetische Form von Geschichte und Gewalt“, die sie erzähle, sagt Khuen-Belasi, „wir versuchen, eine Frage zu erarbeiten: ‚Wo ist mein Platz in der Geschichte?‘“ Trotz der schweren Thematik komme aber der Humor nicht zu kurz. Das macht die Absurdität unseres Daseins als Kinder des (scheinbar) Vergangenen hoffentlich erträglicher.

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