Raketenstart in Suben

Gmundner Gymnasiasten holen beim CanSat-Austria-Wettbewerb mit ihrem Mini-Satelliten den Sieg

Raketenstart in Suben © Philipp Greindl

Zehn Teams aus neun Schulen und drei Bundesländern qualifizierten sich im aktuellen Schuljahr beim siebten CanSat-Austria-Wettbewerb für das Finale und meisterten die Herausforderung, einen funktionstüchtigen Mini-Satelliten starten zu lassen. Das Team der Gmunden Space Agency (BG BRG Gmunden) setzte sich durch und gewann eine Reise zum technischen Zentrum der ESA (ESTEC) in den Niederlanden zum Event „Space Engineer for a day“.

Satellit in Dosengröße

Zehn Teams aus Schulen in Oberösterreich, Wien und Vorarlberg waren im Rahmen des CanSat-Austria-Wettbewerbs 2023/2024 eingeladen, einen Satelliten (Sat) in Getränkedosengröße (Can) zu entwickeln, der Forschungsstandards entspricht und Daten korrekt erheben und auswerten kann. Von der Konzeption und Missionsauswahl, über das Design und technische Testläufe bis hin zum Einsatz und zur wissenschaftlichen Analyse durchliefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 14 Jahren alle Phasen eines realen Weltraumprojekts. Die Finalistinnen und Finalisten kamen von 3. bis 5. April 2024 in Linz und Suben zusammen, um die CanSats gegeneinander antreten zu lassen.

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Organisiert und durchgeführt wird der österreichische CanSat-Wettbewerb jährlich von ESERO Austria (European Space Education Resource Office), einer Initiative der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die seit 2016 ihren festen Sitz im Ars Electronica Center in Linz hat und Lehrkräfte dabei unterstützt, über die Faszination des Weltraums junge Menschen für MINT-Themen zu begeistern.

Nachdem die jungen Raumfahrttechnikerinnen und -techniker im Ars Electronica Center erste Drop Tests durchgeführt hatten, um sich die Starterlaubnis zu sichern, ging es für die Teams am 4. April zum Flugplatz in Suben bei Schärding. Zusammen mit einer 2,10 Meter langen Rakete des TU Wien Space Teams wurden die CanSats in eine Höhe von 500 Metern befördert und ausgeworfen. Mit dabei: Etwa 200 Schülerinnen und Schüler und Interessierte, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anfeuerten und selbst Weltraum-Workshops belegten.

Datengewinnung bei Primär- und Sekundärmission

Beim Sinkflug zeigte jeder CanSat, was in ihm steckt: Die gemeinsame „Primärmission“ aller Mini-Satelliten war es, Temperatur und Luftdruck zu messen und an die Bodenstation zu übertragen. Außerdem musste aus den Luftdruckwerten die tatsächliche Auswurfhöhe und Fallgeschwindigkeit ermittelt und ein Temperaturprofil angefertigt werden.

Die „Sekundärmission“ wurde von jedem Team individuell ausgewählt und geplant: Das Gewinnerteam der Gmunden Space Agency simulierte dafür eine Landung auf einem anderen Planeten. Überlegungen zur Energiegewinnung durch Solarzellen standen dabei im Fokus. Beim Bau des CanSats achteten die Schülerinnen und Schüler speziell auf die Ausrichtung des Solarpanels mittels Drehmechanismus – und führten die Rangliste schlussendlich an.

Zusatzpreise für oö. Teams

Neben dem Hauptpreis vergab die Jury drei Zusatzpreise: Der Preis für die „Beste technische Leistung“ ging an das Team Mission CanSat von der HTL Rankweil, den Preis für die „Beste Öffentlichkeitsarbeit“ teilen sich die Teams Daidalos und Aiolos vom BG/BRG/BORG Schärding. Den Preis für die „Beste wissenschaftliche Mission“ verbuchte das Team EFMK Space Engineering vom BRG Steyr für sich, das Bakterien und Schadstoffe auf 500 Höhenmetern nachweisen und identifizieren konnte.

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