Rauschende „Happy Birthday“- Feier fürs Brucknerhaus

Festakt versammelt Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Kultur zum Geburtstagsfest

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Die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Stardirigent Zubin Mehta als prominente Gratulanten, dazu ein Großaufgebot von namhaften Ehrengästen, vom Bundespräsidenten abwärts über den Landeshauptmann und die Nationalratspräsidenten bis hin zu gewichtigen Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft und des Bankensektors, sowie viele prominente Künstlerpersönlichkeiten.

Rund 1300 Festgäste waren gekommen um dem Star des Abends zum 50. Geburtstag zu gratulieren. Dem Brucknerhaus, einem der schönsten Konzerthäuser der Welt, wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen per Videobotschaft betonte, das stets Gemeinsames über Trennendes gestellt habe und damit eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe erfülle.

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Landeshauptmann Thomas Stelzer und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger dankten den Mitarbeitern und Künstlern für ihren Einsatz und ihre langjährige Treue während der vergangenen 50 Jahre und bekannten sich unisono erneut zu einer lückenlosen Aufklärung des jüngsten Verdachts finanzieller Unregelmäßigkeiten rund um die künstlerische Intendanz des Hauses. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sowie Wirtschaftsminister Martin Kocher würdigten einhellig das Brucknerhaus als wichtige Heimstätte der Kultur und Impulsgeber für die kommenden 50 Jahre.

Der neue käufmännische Geschäftsführer der LIVA, René Esterbauer, hob in seiner Rede den kulturellen Stellenwert des Hauses aufgrund seiner überragenden architektonischen und akkustischen Gestaltung hervor.

Beim rauschenden Geburtstagsfest durfte auch ein visueller Rückblick auf die vergangenen fünf Jahrzehnte und ein Blick hinter die Kulissen nicht fehlen. In einer Grußbotschaft gratulierten zahlreiche namhafte internationale Künstler dem Konzerthaus, darunter Dirigent Franz Welser-Möst, Regisseurin Francesca Zambello, sowie Opernsängerin Diana Damrau.

Im Zentrum der Jubiläumsfeier stand anschließend ein besonders hochkarätiges Konzert-Highlight. Stardirigent Zubin Mehta und die Wiener Philharmoniker warteten mit einem besonderen Gustostückerl aus Anton Bruckners vielfältigem Schaffen auf. Sie servierten den Festgästen die monumentale 7. Sinfonie des Namensgebers des Hauses, quasi als musikalisches 4-gängiges Sterne-Menü. Zur Eröffnung 1974 hatten die Philharmoniker unter Herbert von Karajan damit bereits brilliert und auch 50 Jahre später behauptet das Orchester seinen Weltrang mit diesem Meisterwerk.

Der 87-jährige Zubin Mehta dirigiert im Sitzen, es genügen ihm nur wenige und sparsame Handbewegungen um die Musiker fast telepathisch anzuleiten, mit denen er seit Jahrzehntnen zusammenarbeitet. Nach einem fulminanten, dynamischen ersten Satz fügt sich das berühmte Adagio nahtlos an wie fließender Honig, ehe sich die steigende Spannung zum Ende hin in einem grandiosen Paukeneinsatz auflöst.

Das Klangerlebnis unter Zubin Mehta ist voll, satt, nahezu prachtvoll, die Musiker spielen exakt und empathisch. Hauchzart bei den Piani, kraftvoll und vital bei den Fortissimi-Stellen, das anspruchsvolle Werk gerät zu einer feierlichen Ode an seinen Schöpfer und das Brucknerhaus. Nicht enden wollende Standing Ovations für den Altmeister und sein Ausnahme-Orchester beschließen das fulminante Geburtstagsfest. Anton Bruckner hätte beileibe seine Freude damit gehabt.

Von Barbara Duftschmied

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