Regisseur und Produzent Kurt Mayer im Alter von 72 Jahren gestorben

Der österreichische Regisseur und Filmproduzent Kurt Mayer ist tot. Das gab seine Produktionsgesellschaft bekannt. „Kurt hat uns am Samstagmorgen nach kurzer, schwerer Krankheit verlassen. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit“, heißt es auf der Internetseite der Kurt Mayer Film. Damit verliert die österreichische Filmbranche einen ihrer umtriebigen Proponenten.

Mayers Werk war durch einen breiten, multiperspektivischen Ansatz gekennzeichnet, den der am 22. März 1951 geborene Wiener bereits in der Studienwahl verfolgte. So studierte Mayer in seiner Heimatstadt Psychologie, Soziologie und Kunstgeschichte. Zum Film kam er über Tätigkeiten hinter den Kulissen wie die Ausstattung und die Kameraassistenz.

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Als Kameraassistent war Mayer in den 1970er- und 1980er-Jahren auch fürs Fernsehen tätig und betätigte sich in dieser Zeit überdies als Fotograf. Zeitgleich startete der Wiener jedoch auch seine Filmkarriere. Sein Debütfilm als Regisseur war 1985 das Dokumentarwerk „Aufwachen“, in dem sich Mayer der Besetzung der Hainburger Au widmete.

Es folgten Porträts über den Skifahrer Erik Schinegger („Erik(a) – Der Mann, der Weltmeisterin wurde“) oder Karlheinz Böhm („Mr. Karl – Ein Mensch für Menschen“). Und nicht zuletzt bleibt Mayer als Regisseur zahlloser „Universum“-Dokumentarfolgen in Erinnerung. Zuletzt hatte Kurt Mayer heuer im Rahmen der Dokumentarreihe „Schicksalstage Österreichs“ bei der Folge „Die Stunde des Jörg Haider“ Regie geführt.

Da hatte er in den 1990ern bereits die Kurt Mayer Film als unabhängige Produktionsgesellschaft gegründet. Und nicht zuletzt engagierte sich der Filmdenker auch als Fürsprecher der Branche. So gehörte Kurt Mayer 2009 zu den Gründungsmitgliedern der Akademie des Österreichischen Films.

„Mit Produzent, Regisseur und Autor Kurt Mayer verlieren wir eine zentrale Figur der heimischen Dokumentarfilmszene, einen Citoyen, dessen Blick in die Welt immer zutiefst intellektuell blieb“, würdigte am Montag Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) den Verstorbenen: „Seine originellen und dabei Wiener Perspektiven auf die Alpenrepublik reichen von Proporz bis hin zu markanten und gesellschaftlich prägenden Ereignissen in der Geschichte unseres Landes.“