Reicha & Schubert: Ensemble Aktuell in Linz

Ein Wettlauf mit den Regenstunden, erst um 16 Uhr gab es grünes Licht für die achte und vorletzte Serenade dieses Sommers im Arkadenhof des Linzer Landhauses, die vom Ensemble Aktuell bestritten wurde. Acht versierte Orchestermusiker unter der bewährten Pultführung von Sabine Reiter fanden zu einem homogenen Ensemble zusammen, um Werke von Anton Reicha und Franz Schubert zu spielen.

Ein für Serenaden geeignetes Programm, auch gut zusammenpassend durch die Einleitung mit dem Klarinettenquintett B-Dur op.89 des Schubert-Zeitgenossen Reicha, dessen wertvolles Kammermusikschaffen zu Lebzeiten mehr beachtet wurde. Freilich rückte dann Schubert mit seinem berühmten Oktett für fünf Streicher und drei Bläser stärker ins Blickfeld und setzte auch die gestalterischen Höhepunkte der Serenade. Das duftige Klangbild bestimmt seinen Charakter, die farbenreiche Instrumentation, der unbeschwerte Tonfall der Melodien, der sechssätzige Umfang, alles geniale Inhalte, die den kammermusikalischen Rahmen zwar sprengen aber den „Liederfürsten“ zur sinfonischen Formung führten.

Vorangegangen sind Arbeiten mit Bläsern in bereits kleineren Stücken Schuberts aus 1813, richtungsweisend, aber ohne den Erfindungsreichtum und die Klangdichte des berühmten Oktettes auszuweisen. Das Ensemble musizierte auf höchstem Niveau, wobei gerade bei Schubert die unterschiedliche Themenverarbeitung eine besondere Beachtung erkennen ließ und die motivische Einheitlichkeit und kompositorische Dichte in den Leitmotiven punktierter Rhythmen im gesamten Werk wirksam wurden. Geregnet hat es reichlich Beifall aus den Reihen eines Publikums, das die Tradition der seit 68 Jahren bestehenden Serenadenkonzerte zu schätzen weiß und daher die Arkadenhofreihen reichlich besetzte. G. Szeless

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