Insgesamt vier Konzerte bieten die AK Classics im Jahresverlauf und bringen dabei gefällige und hörenswerte Musik ins Brucknerhaus Linz. Dass es für die Besucher trotz gutem Programmheft auch spezielle Werkeinführungen vor dem Konzert gibt, ist ein willkommener Dienst.
So stellte am Freitag Ö1-Moderatorin Renate Burtscher nicht nur die Werke vor, sondern holte auch die Künstler vor den Vorhang: Julia Hagen (*1995) als Cellosolistin und den jungen Linzer Dirigenten Tobias Wögerer (*1991). Von beiden Künstlern erfuhr man interessante Details aus dem Musikerleben.
Lesen Sie auch
Dann kam das Bruckner Orchester in relativ großer Besetzung für Carl Maria von Weber (1786-1826) auf die Bühne, um die romantische Ouvertüre zu Oberon unter der Leitung von Wögerer zu spielen. Den leisen Beginn und sanften Hornruf steuert der Dirigent mit dem plötzlichen Fortissimo-Schlag des Orchesters zur spannenden, abenteuerlich-romantischen Liebesgeschichte, die er umsichtig lenkt und mit guten Impulsen leitet.
Das Konzert für Violoncello und Orchester Nr.1 in a–Moll von Camille Saint-Saens (1835-1921) beginnt mit einem Orchesterakkord wie ein Startschuss und schon greift die Solistin ein und stellt das Thema vor. Mit großen virtuosen Läufen und volltönigen Akkorden ist das Cello stets gegenwärtig in den drei Abschnitten, die aber zu einem Satz verpackt sind.
Staunenswerte Zurückhaltung im Orchester ermöglicht diese elegante Vordergründigkeit der großartigen Cellistin. Nach der Pause gab es mit „Symphonische Tänze“, op.45, eine Rarität und höchst anspruchsvolle Orchestermusik von Sergej Rachmaninow (1873-1943), die musikalisch mit Walzer, Dies irae und Halleluja ein ganzes Leben umspannt.
An der Aktion der umsichtigen und klaren Zeichengebung des Dirigenten kann man die verschiedenen solistischen Einwürfe von Saxofon, Bläsern, Schlagzeug, Harfe und Streichern bewundern. Mit großem Schlussjubel und viel Anerkennung für das Gebotene gab es dementsprechend langen Applaus.
