Sakral erfülltes Musizieren im Linzer Mariendom

Wenn in der größten Kirche Österreichs eine Bruckner-Messe aufgeführt wird, dann ist uns der Meister so nahe wie bei seiner Brucknerorgel in Sankt Florian. „Pro Mariendom“, seit langem bemüht um die vollständige Restaurierung des Gotteshauses, das hundert Jahre alt geworden ist, veranstaltete am Samstag, den 25. Mai, ein Benefizkonzert mit der Aufführung der d-moll Messe von Anton Bruckner vor restlos gefüllten Bankreihen.

Als die von Bruckners drei Messen erste Entstandene wurde 1864 in Linz uraufgeführt und dürfte an Beliebtheitsgrad nicht nur bei Kirchenchören kaum zu übertreffen sein. Man wird das Werk im heurigen Brucknerjahr noch öfter hören können.

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Der Domchor und die Dommusik, verstärkt durch den Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik (Ewald Donhoffer), unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Andreas Peterl, haben in allen Details eine sorgfältig profilierte Wiedergabe geboten und die wegen der Hallenakustik bekannt nicht leichten Klangfeinheiten souverän bewältigt.

Das elitäre Solistenquartett überzeugte ebenfalls durch fachliche Erfahrung und ein sakral erfülltes Musizieren, das Herz und Sinne bewegte: Ursula Langmayr, Rita Peterl, Matjaz Stopinsek und Manfred Mitterbauer.

Domorganist Wolfgang Kreuzhuber glänzte an der Rudigierorgel mit Improvisationen zwischen den Messteilen zur großen Freude seiner Bewunderer, die den verdienstvollen Künstler bei liturgischen Diensten im Neuen Dom auch als Konzertorganisten hoffentlich weiterhin hören werden.

Bruckners weltbekannte Motette „Locus iste“, komponiert für die Kapelle des Mariendomes, setzte den historisch bedeutenden Auftakt zu dem erlebnisreichen Konzertabend. Bruckner aus St. Florian hätte seine Messe auch in Linz gerne gehört.

Von Georgina Szeless

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