Schwedens Loreen holt den Sieg

ESC: Österreichs Kandidatinnen mit Platz 15 hinter Erwartungen

Es kam, wie vorhergesagt: Loreen schaffte es mit einer Nummer, die an ihren ersten Siegertitel erinnerte, wieder auf Platz 1.
Es kam, wie vorhergesagt: Loreen schaffte es mit einer Nummer, die an ihren ersten Siegertitel erinnerte, wieder auf Platz 1. © AFP/Oli Scarff

Schweden hat den im Vorfeld prognostizierten Sieg abgeliefert: Die ESC-Gewinnerin von 2012, Loreen, holte sich im Finale des 67. Eurovision Song Contest von Liverpool mit ihrem Popsong „Tattoo“ erneut Platz 1 und tritt damit in die Fußstapfen von Johnny Logan. Der Ire war bis dato der Einzige, der den Song Contest zweimal gewinnen konnte (1980 und 1987). Österreichs Duo Teya & Salena landete indes am Abend auf dem etwas hinter den Erwartungen liegenden Platz 15.

Mit seinem siebenten ESC-Sieg tritt Schweden nun die Nachfolge von Vorjahressieger Ukraine an. Loreen, die 2012 mit „Euphoria“ einen Welthit landete, verwies nun mit einem deutlichen Sieg bei den nationalen Jurys Käärijä aus Finnland knapp auf Platz 2, der klar die Publikumswertung für sich entscheiden konnte. Während Schweden 583 Punkte erhielt, waren es für Finnland am Ende 526. Israels Noa Kirel folgt mit großem Abstand und 326 Punkten auf Platz 3. Auf dem traurigen letzten Platz landete wieder einmal Deutschland. Das österreichische Publikum wählte Finnland auf Platz 1, die heimische Fachjury vergab die Höchstpunktzahl an Italien.

„Nicht enttäuscht, sondern happy“

Österreichs Duo Teya & Salena landete also nicht unter den zuvor von den Wettbüros prognostizierten Top Ten, sondern mit Platz 15 nur im Mittelfeld. Die beiden Künstlerinnen überzeugten vor allem die Jurys, konnten die Österreicherinnen hier doch 104 Punkte lukrieren, zu denen sich dann aber lediglich 16 vom Publikum gesellten.

Die Sängerinnen schienen allerdings im Anschluss nicht enttäuscht ob der Platzierung zu sein. „Für uns war nicht wichtig, welcher Platz es wird“, unterstrich Teya: „Unser Ziel war das Finale, und das haben wir geschafft. Unser Traum hat sich erfüllt.“ Der frühe Startplatz Nr. 1 sei dabei alles andere als ein Nachteil gewesen, zeigten sich die beiden überzeugt. „Wir waren nicht enttäuscht, sondern happy, dass wir Teil dieser großen Show sein konnten“, pflichtete auch Kollegin Salena bei: „Wir sind komplett gechillt.“

In den Einspielerfilmen vor den einzelnen Beiträgen wurden die verschiedenen Regionen des Landes gezeigt, und elf Künstlerinnen und Künstler aus dem von Russland angegriffenen Land traten im Laufe des Abends auf — das Kalush Orchestra mit einer Neuinterpretation seines Siegerliedes „Stefania“ inklusive. In kleinen Zuschaltungen waren nicht nur Musicallegende Andrew Lloyd Webber, sondern auch Großbritanniens Prinzessin Kate am Klavier zu sehen.

Und nach dem Ende der offiziellen Performances sorgte der Saal für einen Gänsehautmoment, als das Publikum einstimmte, als der Niederländer Duncan Laurence den vor allem als FC-Liverpool-Hymne bekannten Klassiker „You’ll Never Walk Alone“ sang, was ebenfalls als Geste an die Ukraine verstanden wurde. Russland hingegen war wegen seines Angriffskriegs vom ESC ausgeschlossen und griff während des Finales die Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer Tvorchi, Ternopil, mit Raketen an, wie der Vorsitzende des Gebietsrats, Mychajlo Holowko, mitteilte.

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