Mit einem bunten Programm, das dazu einlud, selbst kreativ zu sein, haben die Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 und die KulturEXPO Anton Bruckner 2024 am Samstag in Laakirchen gemeinsam ihren Ausklang gefeiert. Beide betonten dabei den Nachhaltigkeitsaspekt – die Kulturhauptstadt stellte ihren Veranstaltungsreigen unter das Motto „Aufbruch, Salzkammergut“ und das Brucknerjahr verkündete „Und weiter so – Alle Alle! Kultur“.
„Dieses Jahr war eine große Anstrengung aber auch ein großes Geschenk“, so Brucknerjahr-Leiter Norbert Trawöger über das abgelaufene Kulturjahr – aber „wer sich nicht anstrengt, bekommt auch nichts“, ergänzte Kulturhauptstadt-Chefin Elisabeth Schweeger. Kunst biete die „Möglichkeit, Gesellschaften nach vorne zu bringen“ und vielleicht zurückliegende Fehler nicht noch einmal zu machen, meinte sie.
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Inklusives Theater
Zum Start des Tages gab es Theater von und mit „wirklich allen“ (Trawöger), ganz im Sinne des Brucknerjahr-Mottos „Alle alle! Kultur!“. Das Theater INNklusiv brachte ein musikalisches Stück über Bruckner – „Alles Anton!“ – auf die Bühne, Spielfreude war den Teilnehmenden anzumerken, ihre Singfreude ansteckend.
Im Obergeschoß konnte man in der Ausstellung alter Druckerpressen selbst Hand anlegen. Renate Moran und Monika Breitenfellner haben eine Lithografie-Werkstatt eingerichtet und führten in diese alte Kunsttechnik ein. Gemeinsam mit einer Handvoll Künstlerinnen haben sie im Kulturhauptstadt- und Brucknerjahr Lithografien produziert, die Motive waren vom namensgebenden Komponisten inspiriert. Generell sind viele Stationen des Grande Finales darauf ausgelegt, selbst kreativ tätig zu werden, etwa eine Malschule oder eine Handschöpferei, in der man Papier herstellen kann.
Experimentelles Musikprogramm
Auf der Galerie präsentiert sich noch einmal die Jugendaktion „Next Generation You“ und die Aktion „Salzkammerqueer“ zeigte eine Fotoausstellung der gesellschaftlichen Vielfältigkeit von Karolina Jackowska. In einem provisorischen Kino konnte man noch einmal filmische Rückblenden auf das abgelaufene Kulturjahr erleben. Das Musikprogramm war experimentell: In der Druckerei etwa spielte die Cellistin Cécile Belmont eine im Rahmen des Projekts „Brucknersticken“ entstandene textile Partitur. Und neben der Catering-Area wurde mit Instrumenten aus Rohren, Heizkörpern oder Trinkgläsern Stimmung gemacht.
Am Abend verlagern sich die Feierlichkeiten nach Gmunden, wo die Nacht mit Konzerten, DJ Sets und Performances in der Innenstadt zum Tag gemacht wird. Mit dabei sind neben etlichen anderen Tom Neuwirth als Eröffnungsredner, Alois Mühlbacher und das String String Quartett sowie Doris Uhlich mit einer Tanzperformance. Am Sonntag folgt ein Katerfrühstück in der Remise 1894.
Dritte Kulturhauptstadt in Österreich
Mit dem Salzkammergut hatte Österreich 2024 zum dritten Mal nach Graz 2003 und Linz 2009 die Europäische Kulturhauptstadt – gemeinsam mit Bodø (Norwegen) und Tartu (Estland) – gestellt, 23 oberösterreichische und steirische Gemeinden waren Teil davon. Doris Uhlichs textilfreie „Pudertanz“-Choreografie erhitzte manche Gemüter in einer Weise, die nur wenige der rund 300 Projekte erreichen, die vom Team um Intendantin Elisabeth Schweeger mit einem vergleichsweise schmalen Budget von 31 Mio. Euro programmiert wurden. Zu den Besuchermagneten zählten u.a. die Ausstellungstrilogie „Reise der Bilder“ gemeinsam mit dem Lentos und die Ai Weiwei-Schau in Bad Ischl.