Tenor Markus Miesenberger verströmte Liebe in der Pfarrkirche Aschach

Wenn Liebe im Spiel ist bzw. in des Sängers Kehle sitzt, dann gelingt tatsächlich ein wahrlich göttlicher Liederabend. „Cupido – Love Songs“ benannte der lyrische Tenor Markus Miesenberger kürzlich seinen Abend in der Pfarrkirche Aschach und wurde wegen der vielen Raritäten im Programm lange bejubelt.

Alles, was die Liebe an Gefühlen, Stimmungen ausdrückt, ob Freude, Schmerz, Trauer oder Leid, hatte er mit Sorgfalt zu einem Liederstrauß von Komponisten aus dem 18./19. Jahrhundert im Umfeld von Joseph Haydn gebunden. Die Schule des Wiener Liedes in dieser Kompaktheit wird wohl kaum zu hören sein, und schon gar nicht in dieser hohen Qualität einer seltenen Darstellungskunst.

Lesen Sie auch

Miesenberger vermied nämlich die von Tenören gerne bei hohen Spitzentönen brillierenden Effekte und setzte mit seiner samtweichen, baritonal gefärbten Stimme viel mehr auf genaue Artikulationswerte. Bei seinem profilierten Vortrag bevorzugte er jeweils die Handlung der Texte ohne jeden Ausdrucksverlust in der Musik, wobei seinen Vortrag szenische Pointen und poetische Innigkeit auszeichneten.

Seine Liebe zur Alten Musik und auch instrumentale Ausbildung in dem Fach mochten ihm da zugutekommen. Kein Wunder, dass er als seinen bravourösen Begleiter am Hammerflügel den vielfach bewährten, unverzichtbaren Tastenmeister Erich Traxler gewählt hat, zu dem sich in einigen Nummern Christian Haimel als ebenbürtiger Gitarrist und Fachkenner gesellte.

Von Georgina Szeless

Das könnte Sie auch interessieren