Unsere Medien-Tipps: Bruckner, ein Killer und Graugänse

Stefan (Thomas Mraz) als wenig erfolgreicher Pressefotograf in „Eigentlich sollten wir“ (1. April 2024, 20.15 Uhr, ORF 1)
Stefan (Thomas Mraz) als wenig erfolgreicher Pressefotograf in „Eigentlich sollten wir“ (1. April 2024, 20.15 Uhr, ORF 1) © ORF/E&A Film/Stefanie Leo

TV-Tipp: „Eigentlich sollten wir“

Eigentlich sollten wir“ (1. April, 20.15 Uhr) heißt die von Genre-Spezialist Harald Sicheritz inszenierte und von ORF und BR koproduzierte TV-Komödie, für die Thomas Mraz und Klaus Eckel erstmals ein Film-Drehbuch verfasst haben. Thomas Mraz stand für diesen Spielfilm auch selbst in der Hauptrolle vor der Kamera und gibt einen wenig erfolgreichen Pressefotografen, aber glücklich verheirateten Familienvater – der sich nach einer Protestaktion gegen den Konsumwahnsinn plötzlich hinter Gittern wiederfindet. In weiteren Rollen sind u. a. auch Marleen Lohse, Roland Düringer und Aglaia Szyszkowitz zu sehen.

Streaming: „Ripley“

Tom Ripley ist unverwüstlich. Patricia Highsmiths legendäre Mörderfigur kehrt ab 4. April in “Ripley” auf Netflix als Serienfigur zurück. In der von Steven Zaillian inszenierten Miniserie schleicht sich der Psychopath im New York der 1960er in das Leben seines einstigen Schulfreundes Dickie Greenleaf (Johnny Flynn) ein, den er im Auftrag von dessen Vater in Italien ausfindig machen soll. Ripley (Andrew Scott) wird letztlich dessen Platz in der Welt und seine Freunde, darunter Marge Sherwood (Dakota Fanning), übernehmen. Und für die Erreichung seines Ziels ist Ripley bereit zu lügen und letztlich auch über Leichen zu gehen.

CD: „Musik von SchülerInnen Anton Bruckners“

Anton Bruckner wird angesichts seines 200. Geburtstags heuer landauf, landab gefeiert. Die Erfolge des Komponisten als Lehrmeister rückt nun Gramola ins Zentrum des Interesses. Heute nur mehr Eingeweihten ein Begriff sind Tonsetzer wie Mathilde Kralik von Meyrswalden (1857-1944), Paul Caro (1859-1914) oder Franz Marschner (1855- 1932). Allen drei gemein ist, dass sie einst Kontrapunkt beim stets nach Einnahmequellen suchenden Bruckner nahmen und unter anderem Klaviertrios verfasst haben. Das junge TONALi Trio hat diese nun auf einer Doppel-CD veröffentlicht. Hinzu kommen noch zwei kürzere Arbeiten von Cyrill Hynais und Alfred Stroß als Ersteinspielungen. Eine lohnenswerte Horizonterweiterung im laufenden Jubiläumsjahr abseits des Großformats, für das der Lehrer Bruckner heute bekannt und geschätzt ist.

Film: „Rosa und der Steintroll“

Ferien sind, ab ins Kino mit den Kindern: Die kleine Blumenfee Rosa ist ein wenig eine Stubenhockerin, die ihren Rosenstrauch noch nie verlassen hat. Da ist es schwer, Freundschaften zu schließen, weshalb Rosa ganz schön einsam ist. Als der Schmetterling Silk auftaucht, scheint Rosas Wunsch nach einem Freund endlich in Erfüllung zu gehen. Doch als ihr neuer Gefährte von einem bösartigen Steintroll entführt wird, muss Rosa sich endlich überwinden und den Gang in die Welt abseits des Rosenstrauchs antreten, um Silk zu retten.

Buch: Sonia Kleindorfer: Die erstaunliche Welt der Graugänse.

Ohne es zu wissen, haben die Graugänse von Nobelpreisträger Konrad Lorenz Wissenschaftsgeschichte mitgeschrieben. Seit 1973 lebt Lorenz’ Schar in Grünau im Almtal und wird dort von Verhaltensforschern akribisch beobachtet. Was sich dabei so alles über die keineswegs „dumme“, vielmehr „soziale Gans“ herausfinden lässt, offenbart die Leiterin der Konrad Lorenz Forschungsstelle (KLF) in Grünau, Sonia Kleindorfer, in ihrem ersten Buch „Die erstaunliche Welt der Graugänse. Wie sie leben, kommunizieren und füreinander sorgen“ (Brandstätter Verlag, 208 Seiten, 25 Euro).

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