Vielfältige Kunst im alten Gemäuer

Galerie im Gwölb in Haslach zeigt aktuell Arbeiten von Margit Leeb

Margit Leeb, Viriditas = Grünkraft
Margit Leeb, Viriditas = Grünkraft © Leeb

„Sie haben Ihr Ziel erreicht“, meldet mein Navi. Marktplatz 15 in Haslach, denkmalgeschütztes Haus mit grün-weißem Stuck. Die Galerie im Gwölb wurde vor 15 Jahren als gemeinnütziger Verein gegründet.

Die Obfrauen in den vergangenen Perioden waren Volksschullehrerin Roswitha Leitner und Inge Wolkerstorfer, erzählen Wolfgang Peherstorfer, ehemals Leiter der Mittelschule in Haslach, und seine Stellvertreterin Christine Ringler. Die beiden leiten seit Herbst 2023 gemeinsam die Galerie – ausgerichtet auf gegenständliche und abstrakte Kunst in unterschiedlichsten Techniken wie Malerei, Grafik, Textiles, digitale Kunst und Skulpturen.

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Zwei heimische und international bekannte Künstler, Gerhard Wöß (auch Lehrer) und seine Kollegin Christina Leitner treffen nach Qualitätskriterien die Künstlerauswahl. Leitner leitet in Haslach das Webereimuseum und bietet im Textilen Zentrum Kurse in großer Vielfalt an. Als Netzwerkerin beim jährlichen Textilsymposium holt sie Experten zum Austausch nach Haslach.

Der Galerieverein finanziert sich über Sponsoring und Mitgliedsbeiträge und stellt sechsmal im Jahr aus. Künftig soll an Konzepten gearbeitet werden, wie man jüngere Besucher gewinnen kann.

Das Ehepaar Fuchs, das selbst im renovierten Haus wohnt und das Erdgeschoß zu günstigen Konditionen an die Galerie vermietet hat, zeigt, wie Revitalisierung in Haslach gelingen kann.

Gewebtes, das in einem langen Prozess entsteht

Die Altenberger Künstlerin Margit Leeb bespielt bis 13. April beide Galerieräume im Gwölb mit Tapisserien (gewebte Wandbilder), Linolschnitten, einem Objekt und ihrer Malerei. Während ihres Studiums für Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz spezialisierte sie sich auf Farblinolschnitte mit nur einem Originalabdruck.

Ihre Linoldrucke zeigen Landschaften, Flamencotänzerinnen und Porträts. Als die eigenen Kinder noch klein waren, wurden sie von Leeb in den unterschiedlichsten Alltagssituationen skizziert – Papier und Bleistift waren immer eingesteckt. Während eines fachspezifischen Lehramtsstudiums entdeckte sie das Weben am Hochwebstuhl und machte es zum Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens.

„In der Malerei müssen Entscheidungen oft schnell getroffen werden, Gewebtes hingegen entsteht in einem langsamen Prozess. Das Thema bleibt gleich, wie sich die Farben entwickeln, steht vollkommen offen. Früher habe ich mit Bleistift skizziert, für die letzte Arbeit, die im Entstehen ist, verwende ich erstmals eine Farbskizze“, erklärt die Künstlerin. Themen der Tapisserien sind wie in der Malerei Mensch und Natur.

Von Gerlinde Rohrhofer

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