Vom Zaungast zum Epizentrum

Verena Altenberger über Traumrolle und Traumpartner Lars Eidinger

„Wenn man als Salzburger Mädchen aufwächst und schon immer den Traum hat, Schauspielerin zu werden, dann ist natürlich die Buhlschaft eine Rolle, zu der man aufschaut und von der man träumt“, meinte die 33-jährige Verena Altenberger im September im Interview mit dem VOLKSBLATT.

Jetzt hat sich ihr Traum erfüllt. Der heimische Shootingstar folgt als Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen auf Caroline Peters.

„Das war klar, wenn einmal so ein Anruf kommt, dann macht man das. Da überlegt man nicht zweimal“, so Altenberger am Freitag am Telefon. Auch ihr Vater habe sich sehr gefreut und gleich gefragt, wie viele Karten er denn nun für den „Jedermann“ kriegen würde, erzählt die äußerst gefragte Schauspielerin lachend.

Der „Jedermann“ sei ein „universelles Stück, aber es geht dann doch irgendwie immer darum, welche Akzente wollen wir in unserer Zeit mit dem Stück setzen“, so Altenberger. Und wofür die Rollen, die wie Blaupausen sind, heute stehen würden. „Das wird das Spannende, zu schauen, wer interpretiert was und was kommt am Ende heraus, wenn wir diese Interpretationen aufeinander loslassen …“ An ihre Rolle möchte sie mit größtmöglicher Offenheit herangehen. „Ich lese eine junge Frau, die einen Mann liebt, aber an einen Punkt kommt, wo sie merkt, sie liebt ihn nicht genug.“ Das könne ein interessantes Erwachen, ein „feministisches Coming of Age“, wie sie sagt, sein, an dem sie eben auch emanzipatorische Aspekte interessieren würden.

Lars Eidinger, mit dem sie für die Serie „M — eine Stadt sucht einen Mörder“schon gedreht hat, ist für die Salzburgerin „auf jeden Fall ein Traumpartner“: Was ihn ausmache, sei, dass er — neben einer sehr klaren Idee, einer sehr guten Vorbereitung und gleichzeitig einer totalen Offenheit und Neugierde —es verstehe, eine Situation zu schaffen, die für sie ideales Schauspiel darstelle. „Das ist gar nicht so sehr agieren, sondern vielmehr reagieren … Da war schon bei den Dreharbeiten für ,M´ ein großer Energieaustausch zwischen uns und darauf freue ich mich total.“

Gesehen habe sie den „Jedermann“ schon vier-, fünfmal und sie schwärmt pauschal von ihren Vorgängerinnen: „Es gibt einfach so viele großartige Frauen, die diese Rolle gespielt haben.“ Und sie findet es besonders spannend, die Stadt, in der sie aufgewachsen ist, einmal von einer anderen Perspektive zu sehen, „vom Zaungast zum Epizentrum“ zu wechseln.

Von Melanie Wagenhofer

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