Walkürenritt über den Traunsee

Wagner-Schwerpunkt beim Open-Air des Bruckner Orchesters in Gmunden

In malerischer Kulisse boten das Bruckner Orchester und Gaststars einen wahren Ohrenschmaus.
In malerischer Kulisse boten das Bruckner Orchester und Gaststars einen wahren Ohrenschmaus. © Mayrhofer

Der deutsche Opernkomponist Richard Wagner kannte den Traunsee, residierte doch seine Muse Mathilde Wesendonck in Altmünster. Es scheint, als hätte er sich den vom Bruckner Orchester unter der Leitung von Markus Poschner, der aktuell auch in Bayreuth „Tristan und Isolde“ dirigiert, grandios interpretierten „Walkürenritt“ hier abgeschaut. Wie da musikalisch der Sturm tost, der Donner grollt und die Naturgewalten über das Wasser hereinbrechen, wenn die Walküren die gefallenen Kriegshelden nach Walhall bringen, klang, als würden Wotans Geister über den Traunsee jagen und gleich im Toscana-Park einfallen.

Vor der malerischen Kulisse des Traunsteins machten als weiteres Highlight drei internationale Spitzenstars, alle in schwierigen Wagner-Partien erprobt und gefeiert, den Konzertabend zu einem Gustostückerl für Wagner-Fans. „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ aus der Oper „Die Walküre“ geriet zu einem stimmgewaltigen Auftritt von Sopranistin Erica Eloff und Klaus Florian Vogt, der als Heldentenor zurzeit wahre Triumphe feiert. Dem stand Bariton Adrian Eröd mit einem strahlenden „Oh du mein holder Abendstern“ aus „Tannhäuser“ um nichts nach.

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Dazwischen ein ausdrucksstarkes Bruckner Orchester, das mit Werken von Anton Bruckner und Erich Wolfgang Korngold und auch mit Musik von John Williams aus der legendären Blockbuster-Reihe „Starwars“ das Publikum begeisterte. Mit Franz Lehars „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Operette „Das Land des Lächelns“ flogen Klaus Florian Vogt alle Herzen zu. Die drei Stars verabschiedeten sich mit gefälligen Musical-Melodien von George Gershwin und Cole Porter. „Night and Day“ und „Summertime“ gerieten zum leichten Dessert nach einem schweren Hauptgang aus dem dramatischen Wagner-Fach, welches den Opernstars besser liegt. So blieb der Beifall gemäßigt, Applaus insgesamt gab es aber für ein überwiegend großartiges Jubiläums-Konzert zum 10-jährigen Bestehen des Linzer Musiktheaters.

Von Barbara Duftschmid

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