Wie ein musikalisches Bilderbuch

Joseph Haydns Schöpfungsgeschichte im Brucknerhaus

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Eine lange Planung und Vorbereitung machte für das Uniorchester der Johannes Kepler Universität Linz mit seinem Planer, Leiter und Dirigent Christian Radner die Aufführung von Joseph Haydns Großwerk „Die Schöpfung“ möglich.

In einem ausverkauften Linzer Brucknerhaus fand dies am Montagabend unter Mitwirkung der Linzer Singakademie (Alexander Koller) und des David-Chors Eferding (Pedro Velazquez) statt.

Elementares Klangereignis

Drei meisterhaft ausgesuchte Solisten — Regina Riel/Sopran, Jan Petryka/Tenor und Dominik Nekel/Bass, gestützt von Basso Continuo: Qianqian Feng-Schütz/Cello und Bernd Geißelbrecht/Cembalo — brachten die drei Teile des Oratoriums von der Erschaffung der Welt zu einer beeindruckenden Aufführung.

Die beiden Chöre vereinten sich für dieses elementare Klangereignis als einsatzfreudige Heerschar, die sattelfest und klangschön agierte. Zwischen den schlichten solistischen Rezitativen mit Orchesteruntermalung wirkte der sonor klingende Raphael als Bass in den elementaren Darstellungen von Blitz und Donner, bei der dramatisch angelegten Erschaffung der Tiere im Wasser sowie bei den Bewohnern der Luft und wenn sich die Erde öffnet, das Gewürm am Boden kriecht.

In idyllischen Tönen nimmt die Sängerin Regina Riel in lockeren Koloraturen als Gabriel die pastorale Stimmung über den Klarinetten, Oboen und Flöten auf und erzählt vom frischen Grün und dem frohen Lied der Lerche.

Uriel, der Tenor, lässt die Sonne strahlend aufgehen und wirkt bei den Terzetten und als im dritten Teil als erschaffener Adam mit Eva als glücklich vollendetes Paar in den wunderbaren Liebesduetten.

Mit dem großen Schlusschor endet das großartige Werk, das wie ein musikalisches Bilderbuch vor den Zuhörern aufgeblättert wurde, die mit Begeisterung die Bühnenkünstler mit viel Applaus lobten.

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