Wiener Symphoniker suchen weiter nach etwas Fixem

Marie Jacquot nimmt den Stab der 1. Symphoniker-Gastdirigentin in die Hand © APA/Wiener Symponiker/David Payr

Im Moment hat man nichts Festes, sondern möchte sich mit verschiedenen Personen treffen. Die Wiener Symphoniker haben auch ein Jahr nach dem Rücktritt von Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada noch keine Nachfolge fixiert. Aber man hat auch so Lieblinge am Pult, mit denen man zumindest ein Stück des Weges gehen will. Dazu gehört die Französin Marie Jacqout, die als 1. Gastdirigentin verpflichtet ist und 14 Konzerte leitet, darunter das Adventkonzert im Stephansdom.

„Wenn es menschlich funktioniert, dann funktioniert es musikalisch noch besser“, zollte die 1990 geborene Maestra dem Orchester ihren Respekt. Und auch für sie passt die lose Bindung ohne Verpflichtung momentan am besten, tritt sie doch 2024/25 den Posten als Chefdirigentin des Royal Danish Theatres in Kopenhagen an: „Für mich ist wichtig, dass ich meine Schritte nicht überstürze.“

Man arbeite mit dem Orchester, nachdem man sich 2022 mit Orozco-Estrada überworfen hatte, intensiv an den Optionen. „Nach ein paar Wochen der Irritation, haben wir uns systematisch hingesetzt und die Möglichkeiten erörtert“, so Intendant Jan Nast: „Ich denke, dass wir in der Lage sind, bis Sommer jemanden gefunden zu haben.“

It’s complicated. Bis man sich also wieder für etwas Dauerhaftes öffnet, bestreiten die Symphoniker ihren 156 Veranstaltungen umfassenden Konzertreigen mit Größen wie Manfred Honeck, Lahav Shani oder Omer Meir Wellber. Und auch bei den Solisten geben sich die klingenden Namen der Zunft die Klinke in die Hand, wenn Violinist Josua Bell mit Tschaikowskys Violinkonzert ebenso zu hören sein wird wie Kollege Leonidas Kavakos mit Schostakowitsch oder Rudolf Buchbinder mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 22.

Dabei möchte man ein Spiegel des urbanen Geschehens sein. „Echo der Stadt“ lautet zumindest das Motto über den Plänen 2023/24. Unter diesem Titel feiert man 2024 unter anderem die beiden Jahresregenten Arnold Schönberg und Anton Bruckner zum 150. respektive 200. Geburtstag mit jeweils elf Konzerten.

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Als Opernorchester ist man wieder bei den Bregenzer Festspielen und im Graben des Theaters an der Wien zu erleben. Fortgesetzt wird auch das Format des Prater-Picknicks auf der Kaiserwiese. Neu ist hingegen das Arnold Schönberg Center als Konzertlocation, wo man mit Kammerkonzerten in Verbindung mit Ausstellungsführungen zu Gast ist, was auch für die Nationalbibliothek gilt.

Das Budget der Wiener Symphoniker von rund 25 Mio. Euro stammt zu dreiviertel aus Subventionen von Stadt und Bund – und dieser Anteil dürfte demnächst steigen. „Wir planen die Erhöhung um 1 Mio. Euro“, kündigte am Freitag Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) an.

wiener-symphoniker.at

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