Wo sich Anton „wie im Himmel“ fühlte – Das kleinste Brucknermuseum der Welt in Kronstorf

Die Gäste der Eröffnung, darunter LH a.D. Josef Pühringer, BR-Vizepräsident Franz Ebner, BR-Präsident a.D. Gottfried Kneifel, Kulturdirektorin Margot Nazzal und Norbert Trawöger, künstlerischer Leiter von Bruckner2024. © Marktgemeinde Kronstorf

„Wie im Himmel“ fühlte sich Anton Bruckner in seinem nur 6 m2 großen Wohnzimmer im 1. Stock des ehemaligen Schulgebäudes in der Marktgemeinde Kronstorf.  Kürzlich wurde dort das neu inszenierte „kleinste Brucknermuseum der Welt in einem originalen Wohnraum“ feierlich eröffnet und gibt ab sofort während der ersten OÖ KulturEXPO Bruckner 2024 und darüber hinaus einen Einblick in das Leben und die Werke des weltberühmten Komponisten.

Bruckner fassen auf 6 Quadratmetern

„In der Musikwelt heißt es oft ,Bruckner ist nicht zu fassen´und dann kommen die Kronstorfer und versuchen das auf nur 6 m2“ scherzte LH a.D. Dr. Josef Pühringer in Vertretung von Kulturreferent Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Eröffnungsrede zum kleinsten Brucknermuseum der Welt. Kaum vorstellbar – wenn man in das winzige, dürftig ausgestattete Zimmer blickt – dass sich Bruckner hier „wie im Himmel fühlte“. Doch der kleine Raum in Kronstorf, in dem Bruckner von 1843 bis 1845 als Lehrergehilfe und Organist lebte, war für ihn eine Heimat, ein Ort zum Wohlfühlen, in dessen Umgebung er Freunde und Mentoren fand und von wo er es nach Enns – zu seinem Lehrer Zenetti – St. Florian und Steyr nicht zu weit hatte.

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Unterstützt durch das EU-Regionalförderprogramm Leader hat Kronstorf eine sehenswerte Neuinszenierung der Räumlichkeiten geschaffen. Durch verschiedenste analoge und digitale Medienformate wie etwa anhand eines Notensystems wird den Besucherinnen und Besuchern vermittelt, in welchen Verhältnissen Bruckner hier heranreifte. Nicht umsonst bezeichnete er sich hier erstmals selbst als „Comp.“ und schrieb über 10 Werke, darunter die Kronstorfer Messe und das Tantum Ergo.

Original-Bruckner-Geige

Kernstück der Ausstellung ist auch die in Wert gesetzte Original-Bruckner-Geige, mit der er auch in Gasthäusern, wie zum Beispiel dem heute noch bestehenden Gasthof Rahofer als „Bratlgeiger“ aufspielte.

„Im Rahmen unseres Leader-Projekts ,Kronstorfer Trilogie werden auch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger sowie Bürgermeister, Minister und Gemeindebundgründer Florian Födermayr ins Heute getragen. Alle drei Persönlichkeiten hatten einen besonderen Bezug zu Kronstorf … Das Wissen um das Leben und Wirken dieser Persönlichkeiten soll über verschiedene Formate in Kronstorf nachhaltig – insbesondere auch für die jüngere Generation – verankert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Bruckner-Geige sowie das Brucknerzimmer bilden dabei den Ausganspunkt für innovative Vermittlungsformate, die Tradition und Moderne in spannende Verbindung bringen sollen“ freut sich Bürgermeister Christian Kolarik über die gelungene Eröffnung und die weitere Projektumsetzung.

Am 18. Mai findet ab 10 Uhr im „Kleinsten Brucknermuseum der Welt in einem originalen Wohnraum“ ein Tag der offenen Tür statt.

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