„Wollen Erbe weiterwirken lassen“

Anton Bruckner Privatuni in Linz erhält Nikolaus Harnoncourt Zentrum

Die Anton Bruckner Privatuniversität des Landes OÖ und die Familie Harnoncourt haben gestern die Gründung eines Nikolaus Harnoncourt Zentrums (NHZ) bekannt gegeben. Im Bild v .l.: Kulturdirektorin Margot Nazzal, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Franz Harnoncourt, Rektor Martin Rummel
Die Anton Bruckner Privatuniversität des Landes OÖ und die Familie Harnoncourt haben gestern die Gründung eines Nikolaus Harnoncourt Zentrums (NHZ) bekannt gegeben. Im Bild v .l.: Kulturdirektorin Margot Nazzal, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Franz Harnoncourt, Rektor Martin Rummel © Land OÖ/Mayrhofer

Das Erbe von Nikolaus Harnoncourt weiter zu tragen — das hat sich das am Mittwoch gegründete Nikolaus Harnoncourt Zentrum der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz zum Ziel gesetzt. Dafür stellte die Familie Harnoncourt den Nachlass des Dirigenten und Musikforschers zu Verfügung.

„Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, den Nachlass zu verwalten und weiter zu arbeiten“, betonte LH Thomas Stelzer. Das Zentrum ermögliche der Anton Bruckner Privatuniversität und damit auch Oberösterreich „internationale Strahlkraft“.

460.000 Euro wird das Land der Uni pro Jahr für das Zentrum zur Verfügung stellen. Man hoffe, Impulse setzen zu können. Das Zentrum, das im April die Arbeit aufnimmt, dürfe kein Museum werden, betonte Bruckneruni-Rektor Martin Rummel. Man sei stolz, das Erbe weitertragen zu dürfen.

20 Regalmeter Material werden digitalisiert

Zu allererst gelte es, 20 Regalmeter an Material zu digitalisieren und möglichst niederschwellig zugänglich zu machen, gab der Rektor Einblick in die ersten Aufgaben des neuen Zentrums. Wenn man einen Überblick habe, werde das Material natürlich auch in die Lehre einfließen und wissenschaftlich aufbereitet werden, so Rummel.

Als Zeichen des Danks und der Verbundenheit mit der Familie Harnoncourt wird der Platz vor der Bruckner Uni nach Alice Harnoncourt benannt. Die Frau des Musikers war selbst Geigerin und wichtige Wegbegleiterin.

Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch mit dem oberösterreichischen Landesmusikschulwerk. Die LMS St. Georgen im Attergau, wo Harnoncourt zuletzt lebte, wird erste Musikschule nach dem Bildungsgedanken Nikolaus Harnoncourts, schilderte Kulturdirektorin Margot Nazzal. Man wolle das Wirken des Musikers fortsetzen.

„Zentrum tut dem Haus und dem Land gut“

Franz Harnoncourt, Sohn des Künstlers sprach von einem „schönen bewegenden Tag“ und freute sich, dass das Erbe seines Vaters weitergetragen wird. Die Familie habe den Nachlass bewusst in andere Hände gegeben, um das Leben und Werk des 2016 in St. Georgen im Attergau verstorbenen Dirigenten und Musikforschers weiter wirken zu lassen. „Ich freue mich auf ein gutes Miteinander und bin mir sicher, dass das Zentrum dem Haus und dem Land gut tut“, so der Vorstandsvorsitzende der OÖ Gesundheitsholding abschließend.

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