Zeitgenössische Kunst im Stadthaus

Künstlerinnen „produzieren“ in Welser Galerie HOLON.art

Am Welser Stadtplatz 39 steht ein geschichtsträchtiges Stadthaus mit der einzigartigen Renaissancefassade aus dem Gründungsjahr 1451. Daneben eine Passage, die zur Galerie HOLON.art führt, die 2020 als gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur von den Künstlerinnen Bianca Kiso und Danijela Bagaric gegründet wurde.

Als Entree dient der Salon mit seinem zeitgenössischen Ambiente: Hier findet Austausch statt zwischen den produzierenden Künstlern der Galerie, der ausstellenden Künstlerschaft und denen, die sich an Kunst erfreuen.

Vielfalt in Konzeption

In der anschließenden Galerie mit dem Ziegelgewölbe informieren Kiso und Bagaric über die Konzeption der sechsmal im Jahr stattfindenden Ausstellungen. Es gibt nur Gruppenausstellungen, bei denen nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler vertreten sind. Das Thema wird vorgegeben, es sollen unterschiedliche Techniken und Materialien gezeigt werden. Bei der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Digitalog“ (bis 16. Juni) handelt es sich um eine Mischung aus digitaler und analoger Kunst im Dialog.

Im Gemeinschaftsatelier im Obergeschoss produzieren derzeit fünf Künstlerinnen. Felina Beckenbauer aus Salzburg gewann bei einer österreichweiten Ausschreibung einen Arbeitsplatz im Atelier mit Schwerpunkt Malerei und Keramik, der für ein Jahr vom Verein HOLON.art und der eww-Gruppe gesponsert wird. Ziel ist es, junge Kunstschaffende zu fördern und gleichzeitig das Angebot in Wels zu erweitern. Die zweite Gastkünstlerin, eine Kroatin, legt in ihrer Atelierarbeit, den Fokus auf Porträts und Ölmalerei. Permanent produzieren drei Künstlerinnen aus dem Vereinsvorstand: Maja Miocevic Elsinger und die Gründerinnen der Galerie.

Kiso hat die Wachsmalerei, eine der ältesten Kunsttechniken, perfektioniert und ihren eigenen Stil entwickelt. Bienenwachs wird geschmolzen, Harz beigesetzt, für Farbschichten kommen Pigmente hinzu. Um in die getrocknete Materie vorzudringen, ritzt die Künstlerin das Bild unterschiedlich tief und lang, manchmal auch aggressiv — das Darunterliegende wird sichtbar. Bagaric, Absolventin der Kunstuni Linz, arbeitet mit Bleistift, Tusche, Kreide, Ölfarbe sowie Fotografie und experimentiert mit Textilien, zum Beispiel im Werk „Das Buch der Stille“.

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