„Zerbrochene Krug“ nach H.C. Artmann

Meggenhofen: Kleists Tragikomödie in der Textform des Wiener Poeten

In diesem „Zerbrochenen Krug“ trifft Richter auf Richterin.
In diesem „Zerbrochenen Krug“ trifft Richter auf Richterin. © Silvia Zellinger

Aktuelle Themen wie Machtmissbrauch, Skrupellosigkeit und Vertrauen in staatliche Autoritären bringt das Theater Meggenhofen mit seiner diesjährigen Eigenproduktion, der Tragikomödie „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich Kleist, auf die Bühne.

Dafür kommt die Textfassung von H. C. Artmann zum Einsatz, der den „Krug“ vor 25 Jahren textlich in eine österreichische Gegenwartsform gegossen hat. Premiere ist am 10. Juni.

Dorfrichter Adam, gespielt von Fritz Egger, wird dabei, nicht wie im Original, mit einem Gerichtsrat, sondern einer Gerichtsrätin (Julia Cencig), konfrontiert. „Solange Frauen nicht in allen Lebensbereichen als gleichwertig gesehen werden, sind sie immer wieder psychischer oder physischer Gewalt ausgesetzt“, so Regisseurin Christine Wipplinger, die damit einen Gegenentwurf zur herrschenden patriarchalen Struktur zeichnet.

Ein Gerichtsverfahren zwingt Richter Adam dazu, Recht zu sprechen über ein Vergehen, das er sich selbst zuzuschreiben hat. Alle Versuche, sein Unrecht geheim zu halten, führen dazu, dass er sich in noch mehr Unwahrheiten verfängt. Gesellschaftskritisch, aber dennoch mit viel Humor deckt dieses Stück Missstände auf. In weiteren Rollen sind Ex-Buhlschaft Miriam Fussenegger, Susanne Altschul, Peter Scholz und Vitus Tümpel zu sehen.

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