Zwei, die sich zusammenraufen

Vergnügen für kleine Leute: „Ein König zu viel“ auf der Studiobühne

Unterhaltsamer Wettstreit in vielen Disziplinen: Alexander Köfner und Friedrich Eidenberger
Unterhaltsamer Wettstreit in vielen Disziplinen: Alexander Köfner und Friedrich Eidenberger © Philipp Brunnader

Es beginnt zauberhaft poetisch, aber dann wird es eine knappe Stunde lang richtig turbulent und äußerst lustig.

Was Regisseur Martin Philipp samt großartiger Unterstützung von Kostüm- und Bühnenbildnerin Aylin Kaip mit der Produktion „Ein König zu viel“ nach Gertrude Pigor auf die Studiobühne des Linzer Landestheaters bringt, bietet nicht nur beste Unterhaltung fürs Zielpublikum ab fünf, sondern lässt auch die Großen herzhaft lachen.

Mit vollem Einsatz

Zwei Könige in prunkvollen Kostümen (Rüschenhemden und Pluderhosen mit Bommeln!) schweben in Heißluftballons herein und winken ihren Untertanen würdevoll zu. Als ein Unwetter hereinbricht, geraten sie mit ihrer königlichen Last ins Trudeln, krachen zusammen und stürzen ab.

Die gekrönten Häupter landen auf einer einsamen Insel (die beeindruckend aus einer überdimensionalen Krone aufpoppt). Und jeder will hier Chef sein und zwar der einzige. Kurz schweigen sie sich an, dann sprechen sie gleichzeitig, dann treten sie in einen hochherrschaftlichen Wettstreit: mit Schnick, Schnack, Schnuck und anderen Spielen.

„König Fritz“ Friedrich Eidenberger und „König Karl“ nehmen die Herausforderung an und beide gewinnen: Sie singen, tanzen, fechten, liefern köstliche Slapstick-Nummern in schier grenzenlosem, Kräfte raubendem Einsatz ab. Dazu die köstlichen Gespräche zwischen zwei mit Handpuppen dargestellten tierischen Inselbewohnern.

Und schließlich raufen sich die beiden Egos zusammen. Die kurzweilige, bunte Inszenierung punktet mit vielen liebevollen Details und Ideen, in denen sich die Kinder wiederfinden. Prächtige Unterhaltung mit einer schönen Botschaft: Freundschaft macht stark und es ist der Zusammenhalt, der rettet. Das Premierenpublikum fand das übrigens auch, nahm immer wieder mit Wortmeldungen regen Anteil und amüsierte sich über vor allem über die Kampfszenen köstlich.

Von Melanie Wagenhofer

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