Zwischen Sehnsucht und Tristesse

Operetten-Klassiker „Gräfin Mariza“ ab Samstag im Musiktheater

Carina Tybjerg Madsen in der Rolle der Gräfin Mariza
Carina Tybjerg Madsen in der Rolle der Gräfin Mariza © Barbara Pálffy

Es sei eines der populärsten Stücke des Genres, sagt Dramaturg Christoph Blitt und meint Emmerich Kálmáns Operette „Gräfin Mariza“, die am Samstag im Großen Saal des Musiktheaters in Linz Premiere feiert. Die Regie übernimmt der Intendant des Lehár Festivals Bad Ischl, Thomas Enzinger.

Die weithin bekannte Geschichte rund um die „ebenso schöne wie reiche und ungebundene“ (Blitt) Gräfin Mariza habe, so Enzinger, „im besten Sinne etwas Naives, und das bediene ich auch.“ Angesiedelt ist die Handlung in der Zwischenkriegszeit. „Alles ist verlorengegangen, es hat sich eine neue Sehnsucht entwickelt, viele weinen der adeligen Welt nach“, sagt der Regisseur. „Es spiegelt sich hier sicher auch die heutige Welt.“

Lesen Sie auch

Die Bühne von Bernd Franke bewegt sich zwischen Tristesse und Kinderwelt, tänzerisch (Choreografie: Evamaria Mayer) spiele die „Mariza“ viele Stückel, von Walzer, über Charleston, Csárdás bis Michael Jackson, so Mayer.

„Ich finde die Partitur der ,Gräfin Mariza’ spannend, vielschichtig und abwechslungsreich fürs Orchester“, betont der musikalische Leiter der Produktion, Marc Reibel, der das Bruckner Orchester dirigieren wird.

In der Rolle der Mariza ist der aus Dänemark stammende Neuzugang des Ensembles, Carina Tybjerg Madsen, zu sehen und zu hören, neu dabei auch der deutsche Tenor Jonathan Hartzendorf, der Baron Koloman Zsupán gibt.

Über das im Stück vorkommende Wort „Zigeuner“ habe man mit dem deutschen Zentralrat der Roma und Sinti gesprochen, so Enzinger, und sich entschieden, „es bewusst nicht rauszunehmen, weil es die Sprache von damals war“, aber respektvoll damit umzugehen.

Dem Publikum wolle er ein „intensives Theatererlebnis“ bescheren, zu bezaubern sei immer sein Wunsch, so Enzinger. mmo

Premiere: 22. Oktober, 19.30 Uhr, weitere Termine: 27. und 29. Oktober, 27. November, 1., 16., und 31. Dezember; Karten: Tel. 0732/7611-400

Das könnte Sie auch interessieren