Kunst-Diebstahl im Stift Kremsmünster

Verschwundene Kunstschätze im Stift Kremsmünster in Oberösterreich beschäftigen derzeit Staatsanwaltschaft und Polizei.

Der Verdacht konzentriert sich auf einen Kloster-Angehörigen. Die Staatsanwaltschaft will sich aber noch nicht wirklich auf einen konkreten Täter festlegen. Vieles an diesem Fall scheint noch offen zu sein.

Wie die „Kronenzeitung“ in ihrer Dienstag-Ausgabe berichtete, sei im Mai entdeckt worden, dass rund 50 Stücke – vor allem Gemälde und historische Waffen – im Wert von insgesamt rund 300.000 Euro aus der Kunstsammlung des Klosters verschwunden waren.

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„Als das Fehlen der Werke bemerkt worden ist, haben wir eine Anzeige bei der Polizei und eine Sachverhaltsdarstellung gemacht“, sagte Abt Ambros Ebhart der Zeitung. Daraufhin habe ein Mönch zugegeben, die Kunstgegenstände an diverse Händler verkauft zu haben, um Geld für die Restaurierung anderer Werke zu lukrieren.

Die Staatsanwaltschaft Steyr, bei der ein Ermittlungsverfahren anhängig ist, gab sich auf APA-Anfrage vorsichtiger: Man müsse erst Einvernahmen durchführen. Einige der Kunstwerke seien mittlerweile wieder zurück, etliche Händler haben offenbar ihre Geschäfte rückabgewickelt.

Nach rund 20 Stücken wird noch gesucht. Für sie hat das Bundeskriminalamt am Dienstag eine Kulturgutfahndung veröffentlicht. Der Wert der verschwundenen Teile ist laut Ermittlern schwer einzuschätzen, dürfte aber doch beträchtlich sein.

Wie Staatsanwaltschafts-Sprecher Andreas Pechatschek der APA erklärte, werde das Ermittlungsverfahren derzeit wegen schweren Diebstahls geführt, es könne sich aber auch in Richtung Untreue oder Veruntreuung bewegen.

Vorerst müsse überprüft werden, wann die Kunstgegenstände genau weggekommen seien, wer damals für die Sammlung zuständig gewesen sei und welche Kompetenzen er gehabt habe. Daher ist auch die Frage, ob sich Abnehmer möglicherweise der Hehlerei schuldig gemacht haben könnten, noch völlig offen.

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