Kurt Schwertsik: Die Klavierwerke

Ein kostbares und rares Geburtstagsgeschenk für den 85-jährigen Komponisten Kurt Schwertsik ist die Ersteinspielung seines Klavierwerkes. Selten, weil Klavierstücke in seinem Schaffen einen schmalen Platz einnehmen.

Das soll sich ändern, denn sein feines Hineinhören in das Wesen der Pianomusik schmeichelt vom ersten Ton an. Das erste „Eden-Bar Seefeld“ stammt schon aus 1961 und ist das einzige „Darmstädter Klavierstück“, das der Kritik des reifen Meisters standhielt.

Das angenehme Empfinden an seiner Schreibkunst ist, dass man den inneren Zwang in irgendeine Richtung gar nicht wahrnimmt. 1969 nahm Schwertsik seine Arbeit an Klavierstücken wieder auf und komponiert seine „Albumblätter“ bis 2015 in 14 Teilen. Tagebuchartige Miniaturen, in denen da und dort der sprichwörtliche Schalk Schwertsik nicht los lässt.

Das Gefühl eines Seitenhiebs auf die „Salonmusik“ der Schumann-Zeit darf sich ruhig einstellen. In seinen Stücken ist die handwerkliche Kapazität und Verständlichkeit mit dem musikalischen Erbe früherer Epochen im Einklang.

Vor den Albumblättern entstanden 1964 „5 Nocturnes“ op. 10b, sparsame lyrische Nachtstücke. „Am Morgen vor der Reise“, ein sechsteiliger Zyklus, und „Fantasia & Fuga“, op. 105, aus 2010 gelten als wertvolle Beiträge zur Klaviermusik der Gegenwart.

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