Kurz: „Historische Chance für Wien“

Blümel wurde beim Wiener ÖVP-Parteitag mit 96,8 Prozent bestätigt

Positive Stimmung beim ÖVP-Landesparteitag in Wien (v. l.): NR-Präsident Wolfgang Sobotka, Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler, Bundeskanzler Sebastian Kurz, der Wiener Parteiobmann und Finanzminister Gernot Blümel sowie Integrationsministerin Susanne Raab.
Positive Stimmung beim ÖVP-Landesparteitag in Wien © APA/Oczeret

Die Wiener ÖVP hat sich bei ihrem 36. Landesparteitag am Samstag auf die Wien-Wahl im Herbst eingestimmt. Landesparteichef Gernot Blümel wurde schließlich mit 96,8 Prozent in seiner Funktion bestätigt.

Er positionierte sich in seiner Rede vor rund 400 Delegierten im Donaustädter Veranstaltungszentrum „Metastadt“ als Herausforderer von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Mut zur Veränderung

Er sei oft gefragt worden, warum er sich das antue, erinnerte Blümel, der die Wiener ÖVP nach der Wien-Wahl 2015 — nach einem Ergebnis von unter zehn Prozent — übernommen hatte, in seiner Rede zunächst an die damals wenig erfreuliche Situation der Partei. Aber es sei „sonnenklar“ gewesen: „Wir wollen die Chance nutzen, von der viele gemeint haben, dass wir sie gar nicht mehr haben.“ Man habe den Mut zur Veränderung bewiesen und sei zu einer kantigen Oppositionspartei geworden, freute sich der Chef-Türkise.

Man habe es geschafft, die Bedürfnisse der Wienerinnen und Wiener wieder in den Mittelpunkt zu stellen und nicht „parteiinterne Befindlichkeiten“ — wie es die FPÖ derzeit vormache. Auch in der SPÖ fehle der Mut zur Veränderung.

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„Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Jahr eine historische Chance für Wien ist“, betonte auch Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Sebastian Kurz. „Es ist erstmals möglich, dass wir vom vierten auf den zweiten Platz springen.“ Aktuelle Umfragewerte sehen die ÖVP in Wien derzeit bei rund 21 Prozent.

In der gestrigen ORF-Pressestunde wiederholte Blümel seine Aussagen vom Vortag: „Ich will in einer Stadt leben, in der sich Eltern nicht schon bei der Geburt des Kindes Gedenken machen müssen, ob sie sich die Privatschule leisten können werden, weil in den öffentlichen vielleicht kein Kind mehr Deutsch spricht.“ Und er wolle vor allem in einer Stadt leben, wo nach 100 Jahren endlich ein Bürgermeisterwechsel möglich sei. Zurückhaltend war der Finanzminister gestern bei Fragen zur Steuerreform, konkrete Zahlen gebe es erst bei aber seiner ersten Budgetrede am 18. März.

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