Am Samstag Entscheidung über weitere Corona-Maßnahmen

Kurz: Überlastung der Intensivmedizin „werden wir nicht zulassen“

Man erlebe derzeit die intensive zweite Corona-Welle in Europa, mit der man gerechnet habe, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). In Österreich gebe es derzeit rund 4500 Neuinfizierte pro Tag, wobei sich die Zahlen im Schnitt in einer Woche verdoppeln. Zwar würden viele Corona-Infizierten keine Symptome aufweisen oder nur schwache Symptome haben. „Ein gewisser Prozentsatz der Infizierten hat aber einen schweren Verlauf“, sagte Kurz, manche benötigen auch intensivmedizinische Betreuung. Bei längerfristig rund 6000 Neuinfizierten pro Tag würde die heimische Intensivmedizin überlastet werden. Dann müssten Ärztinnen und Ärzte entscheiden, wer behandelt werden könne und wer nicht. „Eine solche Situation werden wir nicht zulassen“, stellte Kurz klar.

Wer die Dramatik der Situation nicht glaube, brauche nur in andere Regionen zu schauen, so Kurz. In den Niederlanden und in Tschechien müssten etwa Patienten ins Ausland gebracht werden, in anderen Ländern müssten Krebs-Operationen aufgeschoben werden.

Daher habe man für morgen die Sozialpartner zu Gesprächen eingeladen, Samstag werde man Gespräche mit den Landeshauptleuten über allfällige weitere Maßnahmen führen, kündigte der Bundeskanzler an. „Und wir sind im engen Austausch mit europäischen Partnern.“

Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte die Dringlichkeit: Die Situation „ist in ganz Europa wirklich dramatisch“, die Pandemie „hat eine gewaltige Dimension“. Die Situation sei noch dramatischer als bei der ersten Welle. Das gelte auch für Österreich.

Bis Ende kommender Woche sind laut Anschober 5800 tägliche neue vorhergesagt. Dann droht eine Überlastung der Kapazitätsgrenzen in den Intensivstationen, „wenn wir den Trend nicht stoppen“.

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