Kurzarbeit soll verlängert werden

LR Achleitner fordert vom Bund eine Fortführung über September hinaus

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Um die Delle am Arbeitsmarkt weiter so gut wie möglich abfedern zu können, fordern Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer vom Bund eine Verlängerung der Kurzarbeit über den September hinaus.

Details müssen noch verhandelt werden, aber während der Kurzarbeit sollen für die Beschäftigten auch Anreize geschaffen werden, sich weiterzubilden. Die Zeiten der Aus- und Weiterbildungstätigkeit sollen nicht mehr wie bisher in die Arbeitszeit eingerechnet werden, sondern als Ausfallstunden gewertet werden. Eine Qualifizierungspflicht soll es aber nicht geben.

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Schnelle Vermittlung

Um in die Arbeitslosigkeit gerutschte Personen rasch wieder in Beschäftigung zu bringen, ist nun vor allem auch das Arbeitsmarktservice gefordert. „Das AMS hat bei der Bewältigung der Krise großartige Arbeit geleistet, das Abwickeln der Kurzarbeit war eine massive Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt, da die Abwicklung der Kurzarbeitsanträge weniger Aufwand bedeutet, kann beim AMS der volle Fokus wieder auf Vermittlung von Arbeitssuchenden liegen“, so Achleitner.

Mehr Qualifizierung

Für jene, die nicht sofort vermittelt werden können, sei Qualifizierung das Gebot der Stunde, betonten am Montag der Landesrat und der AMS-OÖ-Chef. „Einerseits um die Chancen der Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, anderseits um den

Betrieben die dringend benötigten Fachkräfte zu verschaffen“, so die beiden. In Oberösterreich stehen im Rahmen des „Pakts für Arbeit und Qualifizierung“ 247 Mio. für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung. „Der Pakt für Arbeit und Qualifizierung hat sich auch in der Krise als ein taugliches Instrument erwiesen. Trotzdem ist eine Anpassung an die aktuellen Entwicklungen sinnvoll. Daher habe ich einen ‘Arbeitsmarktdialog‘ gestartet, bei dem die Pakt‐Fördergeber AMS OÖ, SMS OÖ und Land OÖ gemeinsam mit den Sozial‐ und Standortpartnern gemeinsam entsprechende Anpassungen diskutieren und erarbeiten. Im Fokus stehen dabei die Jugendbeschäftigung sowie die Qualifizierung mit den Schwerpunkten Stiftungen und Wiedereingliederung ins Berufsleben“, kündigte der Landesrat hier Nachbesserungen an.

Erholung am Arbeitsmarkt

Nach dem ersten Lockdown entspannt sich die Lage am oö. Arbeitsmarkt wieder leicht. Der oö. Arbeitsmarkt zeigt eine Erholung: Die Zahl der Arbeitslosen lag im Juni bei 45.425 – nach einem Höchststand von 58.115 im April. Allerdings sind dies um 17.000 Personen mehr als noch im Juni 2019. Die Verbesserung zeigt sich am verringerten Anstieg: Gab es im April noch um 91 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr, sind es jetzt um 60 Prozent mehr. 80.400 Menschen waren Anfang Juli noch in Kurzarbeit. Damit sind in OÖ mehr Personen in Kurzarbeit als in Wien. Im Durchschnitt wird in der Kurzarbeit um rund 50 Prozent weniger gearbeitet, so die ersten Schätzungen.

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