Länder fordern Mitsprache ein

Vorarlberger Wallner übernimmt vom Tiroler Platter den LH-Vorsitz

Aufgrund der angespannten Corona-Situation gab es anlässlich des Wechsels an der Spitze der Landeshauptleutekonferenz keinen ansonsten üblichen Übergabe-Festakt. Der Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz sowie jener im Bundesrat wechseln halbjährlich, die Reihenfolge des Ländervorsitzes richtet sich dabei nach dem Alphabet. Bereits zum dritten Mal folgte auf Günther Platter (l.) nun Markus Wallner als Vorsitzender, die Vorsitzführung wurde bei einem Arbeitsgespräch im Bregenzer Landhaus übergeben.
Aufgrund der angespannten Corona-Situation gab es anlässlich des Wechsels an der Spitze der Landeshauptleutekonferenz keinen ansonsten üblichen Übergabe-Festakt. Der Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz sowie jener im Bundesrat wechseln halbjährlich, die Reihenfolge des Ländervorsitzes richtet sich dabei nach dem Alphabet. Bereits zum dritten Mal folgte auf Günther Platter (l.) nun Markus Wallner als Vorsitzender, die Vorsitzführung wurde bei einem Arbeitsgespräch im Bregenzer Landhaus übergeben. © APA/Hofer

Das Bundesland Vorarlberg hat am Freitagvormittag mit einem Arbeitsgespräch im Landhaus in Bregenz die Vorsitzführung in der Landeshauptleutekonferenz und im Bundesrat offiziell von Tirol übernommen.

Die Landeshauptleute Markus Wallner (ÖVP, Vorarlberg) und Günther Platter (ÖVP, Tirol) betonten außer der Pandemiebewältigung auch anstehende Aufgaben in der Pflege, in der Elementarpädagogik und beim Klimaschutz. Er werde die Vorsitzführung „unaufgeregt, aber klar und deutlich angehen“ sagte Wallner. Der Vorsitz Vorarlbergs steht unter dem Motto „Gemeinsam in Verantwortung“.

„Nicht an uns vorbei“

Noch befinde man sich mitten in der Pandemie, die Omikron-Welle sei „mit nichts vergleichbar, was wir bisher kannten“, so Wallner. Gerade deshalb werde große gegenseitige Unterstützung zwischen den Ländern und mit dem Bund und auch Koordination notwendig sein. Aber auch abseits der Pandemie gelte es Schritte zu machen.

So verlangen Wallner und Platter in Sachen Klimaschutz die „volle Einbindung der Bundesländer“ bei den zur Materie gehörenden Gesetzen. „Wir werden es nicht hinnehmen, dass alles an uns vorbeigemacht wird“, sagte Wallner und nannte als Stichwort die Gesetzgebung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Im Westen setze man stark auf die Wasserkraft, ein Ausbau dürfe nicht durch künftige Gesetzgebungen verhindert werden. „Im Gegenteil: Es gilt die Verfahren zu beschleunigen“, so Wallner.

Unterstützung bekam er dabei von Platter. Die Vorarbeiten für den Ausbau des Kraftwerks Sellrain-Silz hätten elf Jahre gedauert, kritisierte der Tiroler Landeschef. „Wie wollen wir die Energiewende schaffen, wenn wir nichts als Hürden vor uns haben?“, fragte Platter. Auch müsse man ein Standort bleiben, „wo Wirtschaften weiter gut möglich ist“.

„Mehr Schwung hinein“

Weiters wolle man „in die Pflegereform hineinkommen“, unterstrich Wallner, der diesbezüglich einen Ausbildungsfonds, eine bessere Unterstützung der pflegenden Angehörigen sowie die von Vorarlberg seit Jahren geforderte Pflegelehre ansprach. „Da muss jetzt mehr Schwung hineinkommen“, stellte er fest. Auch sei die Frage der nachhaltigen Pflegefinanzierung nicht beantwortet.

„Einen Schub ins Thema bringen“ will der Vorarlberger Regierungschef auch in der Elementarpädagogik. Es brauche einen Ausbau der Kinderbetreuung, ein größeres Angebot für die Unter-Dreijährigen sowie flexiblere Öffnungszeiten. Die derzeit noch geltende Bund-Länder-Vereinbarung für die Kindergartenjahre von 2018/19 bis 2021/22 laufe Ende August aus.

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