Meinung

von Markus Ebert

Ländlicher Raum

Kaum jemand hat gestern im Bundesrat in der Debatte um die Erklärung von LH Thomas Stelzer und der Antrittsrede von Präsident Robert Seeber nicht der Stärkung des ländlichen Raumes das Wort geredet.

Das ist schön, aber man muss bei der Definition dessen, was eigentlich ländlicher Raum ist, achtsam sein. Tatsache ist nämlich, dass etwa die Zentralisten in diesem Land alles, was sich außerhalb der Wiener Stadtgrenzen abspielt, als Provinz betrachten — was für „die da draußen“ durchaus negative Folgen haben kann.

Wer heute darüber jubelt, dass der öffentliche Verkehr in Wien so toll ausgebaut ist, vergisst, dass der Ausbau des Wiener ÖV mit wesentlich mehr Bundesmitteln gefördert wurde, als die Länder erhalten haben. Hier gibt es Nachholbedarf, um etwa Projekte wie das Linzer Stadtbahnnetz tatsächlich auf Schiene bringen zu können, damit die Menschen aus dem Umland ökologisch pendeln können.

„Zentralisten betrachten alles, was sich außerhalb Wiens abspielt, als Provinz.“

Und nur zur Erinnerung: Dass Oberösterreich heute eine Medizinische Fakultät an der Kepler-Uni hat, war kein Geschenk des Himmels, sondern ist Ergebnis eines harten Ringens. Mit dem Fokus auf die Allgemeinmediziner-Ausbildung ist die lange abgelehnte Medizin-Fakultät insbesondere eine Errungenschaft für den ländlichen Raum.