Meinung

von Markus Ebert

Läuterung?

Kommentar zum Stil in heimischer Politik.

Von oppositioneller Häme bis hin zu Morddrohungen — bei seinem Rücktritt führte Rudolf Anschober auch aus, was an Belastungen ein Politiker neben seiner eigentlichen Tätigkeit aushalten muss.

Wobei, „müssen“ ist eigentlich fehl am Platz, denn das, was man derzeit auf dem innenpolitischen Parkett an Stillosigkeit erlebt, müsste tatsächlich nicht sein. Adressiert natürlich an SPÖ, FPÖ und Neos äußerte Bundeskanzler Sebastian Kurz gestern den Wunsch, so mancher möge doch die „politische Kultur hinterfragen“.

Etwa — wie es die SPÖ-Chefin getan hat — „Kinder als Opfer unserer Politik“ zu bezeichnen, sei ihm menschlich sehr nahe gegangen, bekannte Kurz ein.

Ob der Kanzler-Appell auf fruchtbaren Boden gefallen ist, wird sich heute zeigen. Da könnten die Oppositionsparteien den „kleinen Untersuchungsausschuss“ zu den Corona-Beschaffungen für eine stilistische Läuterung nutzen — aber vermutlich wird es weitergehen wie bisher.

Rot, Pink und Blau stellen sich gemeinsam hin, um alles zu verteufeln, was die Regierung seit über einem Jahr in Sachen Pandemie-Bekämpfung getan hat. Man muss nur aufpassen: Reality-Check ist das keiner, das sind, wie so vieles, oppositionelle Fake-News. Die Fakten — von den Corona-Hilfen bis hin zu den Impfungen — sprechen eine andere Sprache.

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