Achtung Eis, Eis Baby! Das raten Experten der ÖAMTC-Fahrtechnik

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In den vergangenen Tagen war es oft bitterkalt, aber was man beim Autofahren im Winter bedenken sollte ist, dass sich auch bei Temperaturen oberhalb der Null-Grad-Grenze gefährliches Glatteis bilden kann. Daher ist es wichtig ist, die Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen, denn „der Bremsweg auf einer glatten Fahrbahn kann sich um kaum vorstellbare Ausmaße verlängern. Bei Tempo 130 beträgt dieser auf glatter Fahrbahn 435 Meter. Für diese Strecke braucht man zu Fuß rund sieben Minuten“, sagt Manfred Pfeiffenberger, der das Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC in Saalfelden leitet. Dort kann das Fahren auf Eis und Schnee während eines „Snow & Fun-Trainings“ geübt werden.

Worauf es generell bei Fahren auf Schnee- und/oder Eisfahrbahn ankommt, ist in der Theorie recht schnell erklärt. Es geht darum, gefühlvoll und vorsichtig zu lenken, zu bremsen und zu beschleunigen. „In Kurven oder beim Spurwechsel können abrupte Fahrmanöver zu einem Ausbrechen des Fahrzeuges führen”, warnt Pfeiffenberger. Zudem sollte man unbedingt mehr Fahrzeit einplanen. „Wer unter Stress steht, fährt unachtsamer. Daher sollte man im Winter generell mehr Fahrzeit einplanen“, sagt der Fahrtechnikexperte.

Dennoch ein interessanter Aspekt am Rande. Bei guten Bedingungen kann man auf einer trockenen Freilandstraße auch 100 km/h fahren. Wenn die Fahrbahn allerdings nass ist, muss man die Geschwindigkeit des Fahrzeuges bereits um 30 Prozent reduzieren. Im Falle einer Schneefahrbahn gilt es, diese zu halbieren, und bei Eis muss man um 70 Prozent langsamer fahren, damit der Bremsweg unverändert bleibt. Pfeiffenbergers Tipp: „Generell sollte man bei winterlichen Fahrbahnbedingungen den Abstand vergrößern und Überholmanöver vermeiden.“ Besondere Vorsicht – wobei dies prinzipiell immer gelten sollte – muss man gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern, die mit schlechter Sicht und winterlichen Fahrbahnverhältnissen Probleme haben, walten lassen. „Im Ortsgebiet sollte man besonders an Fußgängerübergängen, Haltestellen oder bei Schulwegen besonders vorsichtig fahren“, empfiehlt Pfeiffenberger.

Sollte man ins Schleudern geraten: „Fuß weg vom Gas, auskuppeln und in die Fahrtrichtung lenken“, erklärt der Profi. Was jedoch auch nicht vergessen werden darf: „Wenn das Fahrzeug über ABS verfügt, kann man gleichzeitig bremsen und lenken. Bei Fahrzeugen ohne ABS sollte während des Gegenlenkens nicht gebremst werden.“ Wobei auch die Faustregel gilt: Wohin man schaut, dorthin fährt man auch.

Und es geht auch darum, die Route richtig zu wählen: Hauptverbindungsstraßen werden besser und schneller von Schnee geräumt als Nebenfahrbahnen. Bei extremen Wetterbedingungen ist es ratsam, die Fahrt zu verschieben. Generell gilt beim Autofahren auch: Übung macht den Meister. Das heißt jedoch nicht, bei Schneefahrbahn mutwillig Driftmanöver auszuführen, die leicht ins Auge gehen sollen. Hierfür eignen sich eben eigens dafür angebotene Kurse, beispielsweise von Autoherstellern oder dem ÖAMTC, die im geschützten Rahmen unter professioneller Anleitung, das Fahren auf Schnee und Eis, sowie die richtige Reaktion, wenn´s einmal brenzlig werden sollte, erlebbar machen.

Von Oliver Koch

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