Bachs „Goldberg Variationen“ BWV 988 erlangten schon früh große Berühmtheit und füllen die Charts namhafter Interpreten bis heute. Nach der Überlieferung soll der Variationszyklus vor 300 Jahren von Hermann Carl Graf von Keyserlingk, einem Gönner Bachs, für seinen hochbegabten Cembalisten Johann Gottlieb Goldberg bestellt worden sein, damit der Graf „dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte“.
Beim Anhören der jüngsten Einspielung der Variationen wird man sicher nicht von Schlaflosgikeit geplagt. Der ungarische Pianist Benedek Horvath hat sich in Zeiten der Pandemie in Isolation begeben, um in die formale und strukturelle Studienarbeit des Barockmeisters bis in die letzte Note einzudringen.