Eier sind gesünder als ihr Ruf

Kinderhand greift nach Ostereier in einem Nest

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern im Jahr liegt in Österreich bei rund 250 Stück. Dabei schlagen sich gerade die bunten Ostereier kräftig zu Buche.

Das Hühnerei ist aber allseits auch als Eierspeise, Spiegelei, gekocht oder pochiert beliebt. Auch in einer guten Mehlspeise dürfen Eier nicht fehlen. Dennoch ranken sich nach wie vor gesundheitliche Mythen um das vielseitig verarbeitbare Hühnerprodukt. Regina Schmid, Diätologin am Salzkammergut Klinikum Gmunden, weiß: „Eier sind besser als ihr Ruf und durchaus gesunde, hochwertige Lebensmittel.“

Lange Zeit galten Eier, insbesondere der Dotter, als ungesund. Es wurde ihnen nachgesagt, sie würden das Cholesterin in die Höhe treiben und somit das Risiko für Erkrankungen wie die Koronare Herzkrankheit oder auch Schlaganfälle begünstigen. Das widerlegten mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Lediglich bei Diabetikern wurde ein erhöhtes Risiko bemerkt. Wobei vermutet wird, dass dies eher auf den gesamten Lebensstil zurückzuführen ist und nicht durch ein einzelnes Lebensmittel wie das Ei verursacht wird.

„Eidotter enthält zwar Cholesterin, Studien zeigen aber, dass sich das Nahrungscholesterin nicht direkt auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Vielmehr sind die Menge und die Zusammensetzung der Fette in der gesamten Ernährung für höhere Cholesterinwerte verantwortlich“, erklärt Schmid und entkräftet Bedenken: „Laut offizieller Empfehlung des Gesundheitsministeriums dürfen ruhig drei Eier pro Woche auf dem Speiseplan stehen.“

Nährstoffreiches kleines Powerpaket

Eier sind tatsächlich kleine Nährstoffbomben, die eine gute Gesundheit fördern können. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Zink, die Vitamine A, B12, D, E, K und Folsäure sowie z. B. den sekundären Pflanzenstoff Lutein. Letzteres ist ein Carotinoid, das u. a. die Sehkraft unterstützt und der Makuladegeneration entgegenwirkt.

„Sehr hochwertig ist auch das Protein aus dem Ei, das – in Kombination mit anderen Lebensmitteln – vom Körper besonders effizient zur Bildung von körpereigenem Eiweiß herangezogen werden kann. Dies bewirkt nicht nur eine Kräftigung des Körpers bzw. des Immunsystems, sondern sorgt auch für eine sehr gute Sättigung. Zudem ist dadurch weniger Heißhunger auf Süßes zu beobachten“, berichtet die Gmundner Expertin.

Hühner sollten Zugang zu Grünland haben

Hühnereier enthalten, neben einem geringen Anteil an gesättigten „ungesunden“ Fettsäuren, auch zum großen Teil essenzielle ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und die Blutgefäße gesund halten. Hierzu gehören zum Beispiel die Omega-3-Fettsäuren.

Im direkten Zusammenhang damit stehen die Haltungsbedingungen der Hühner, weiß die Diätologin: „Eier von Tieren, die Zugang zu Grünland haben, enthalten ein gesünderes Fettmuster und mehr Carotinoide als solche, die von Tieren stammen, die nur mit Körnern gefüttert werden. Zudem kann der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Ei erhöht werden durch eine spezielle Fütterung, wie etwa mit Leinsamen. Achten Sie deshalb beim Einkauf auf eine gute Eierqualität und auf das Tierwohl – nicht zuletzt auch Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe.“

Das könnte Sie auch interessieren