Hebammen im Klinikum Steyr nehmen die Angst vor der Geburt

Die Leiterin des Kreißzimmers im PEK Steyr, Elisabeth Gruber, betreut eine Schwangere.
Die Leiterin des Kreißzimmers im PEK Steyr, Elisabeth Gruber, betreut eine Schwangere. © OÖG

Rund 1.000 Babys erblicken jedes Jahr am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Steyr das Licht der Welt und die werdenden Eltern haben während dieser emotionalen Zeit viele Fragen. Elisabeth Gruber, Hebamme und Leiterin des Kreißzimmers, beantwortet gerne die häufigsten Fragen.

Wann muss ich bei Geburtsbeginn ins Krankenhaus?

GRUBER: Wir raten Schwangeren, bei regelmäßiger Wehentätigkeit ins Spital zu kommen, also bei etwa drei Wehen in zehn Minuten.

Ab wann kann mein Partner bei der Geburt dabei sein?

„Sobald die Frau zur Geburt im Kreißzimmer ist, darf auch der werdende Vater durchgehend bei ihr bleiben.“

Und welche Möglichkeiten gibt es, mit dem Schmerz umzugehen?

„Zur Schmerzerleichterung während der Geburt bieten wir im PEK Steyr neben medikamentösen Schmerzmitteln auch alternative Methoden wie Badewanne, Akupunktur und Homöopathie an.“

Hebammen-Geburt für bessere Mutter-Kind-Bindung

„Am PEK Steyr setzen wir auf die fortschrittliche Hebammen-Geburtshilfe. Das bedeutet, dass zwar ständig ein Arzt im Dienst ist, dieser aber nur bei medizinischer Notwendigkeit eingreift. Unsere Hebammen arbeiten bei regelkonformen Geburten selbstständig und selbstverantwortlich, und sind Spezialistinnen im Bereich Schwangerschaft, Geburt, Bonding und Wochenbett. Eine weitere Neuerung ist, dass die Hebammen die Mütter auch nach geplantem Kaiserschnitt betreuen“, sagt Gynäkologie-Primar Lukas Angleitner-Boubenizek.

Als Babyfriendly-Hospital auszeichnet

Das PEK-Steyr ist eines von drei Krankenhäusern in OÖ, welches das Zertifikat „Babyfriendly-Hospital“ tragen darf. „Hier stehen die frühe Mutter-Kind-Bindung, der erste Hautkontakt und das Stillen im Mittelpunkt“, sagt Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin Marion Kühberger, Leiterin der Abteilung Geburtshilfe: „Am PEK Steyr bieten wir eine Stillambulanz, für die werdende Mütter bereits während der Schwangerschaft Termine vereinbaren können. Die ausgebildeten Still- und Laktationsberaterinnen informieren zum Beispiel zum Thema Stillen bei Schwangerschafts-Diabetes, Mehrlingsschwangerschaften, schwierigen Stillerfahrungen beim ersten Kind und nach Brust-Operationen.“

Experten sehen Schwangerschafts-Apps kritisch

Werdende Eltern wissen heute genau, was sie wollen und bereiten sich zunehmend auch technisch vor, mit Schwangerschafts-Apps am Smartphone. „Diese Apps zeichnen alle Stadien der Schwangerschaft auf. Sie berechnen etwa die Größe des Babys im Bauch. Geht es dann los, können werdende Eltern die Wehen mitstoppen und dokumentieren. Das gibt vor allem werdenden Vätern oft Sicherheit, weil sie sich einbringen können. Es kann aber auch verunsichern“, sagt Hebamme Elisabeth Gruber: „Solche Apps sind sehr technisch und einheitlich. Wenn der Körper der Frau bei der Geburt anders reagiert, als die App das sagt, kann das beunruhigen. Jede Schwangerschaft und jede Geburt sind individuell. Wir betreuen jede Mutter und jeden Vater maßgeschneidert und liebevoll. Das kann keine App“, betont Gruber. Bei den Info-Nachmittagen „Die Geburt am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr“ gibt das Team der Gynäkologie und Geburtshilfe auch Tipps für die erste Zeit mit dem Baby.

Erster Info-Nachmittag: Am 15. Februar von 15 bis 17 Uhr im PEK Steyr, Haus 10, beantwortet das Team der Gynäkologie und Geburtshilfe Fragen und nimmt Ängste. Zudem besteht die Möglichkeit, die Geburtenstation und das Kreißzimmer zu besichtigen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Es ist keine Anmeldung nötig.

Weitere Termine: 18. April, 19. September und 21. November

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