Jean-Michel Jarre: Oxymore

Ungehemmter Techno, fragmentarische und verschachtelte Klänge und knisterndes Kaminfeuer als kinoähnliches Surround-Erlebnis: Mit „Oxymore“ macht Jean-Michel Jarre seinem Namen als Avantgarde-Musiker alle Ehre.

Das Album basiere auf der Zukunft, sagte Jarre. „Oxymore“ ist das 22. Album des Pioniers der E-Musik und das erste, bei dem die 3D-Technik voll zum Einsatz kommt, die einen in die Klangwelt eintauchen lässt: Das Rascheln der Blätter und Rauschen von Wasser werden erlebbar.

Jarres Überzeugung: Immersive Klänge werden die Stile des 21. Jahrhunderts bestimmen. Die elf Tracks sind komplett neue Kompositionen mit abwechslungsreichen Rhythmen.

Sanfte und subtile Klangkompositionen lösen rohe und kraftvolle Sounds ab. So beginnt der erste Titel „Agora“ mit Geräuschen von einer knisternden Feuerstelle, von aufprallendem Regen und verzerrten Vocals des französischen Komponisten Pierre Henry.

Worte und Versatzstücke des 2017 verstorbenen Musikers finden sich auch in „Zeitgeist“ wieder. Der als Leadsingle ausgekoppelte Track „Brutalism“ ist wohl das raueste Stück. Es ist tosender Techno.

Jarre vergleicht die Komposition mit einer Art Urknall des Berliner Techno. Die Sequenzen sind nicht gleich und folgen aufeinander wie eine surrealistische Collage. Das Album dürfte zu den interessantesten der vergangenen Jahre zählen.

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